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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Thomas M. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Thomas M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
in 18 europäischen Ländern gibt es bei der Organspende das Gesetz der Widerspruchslösung : Jeder ist Spender & wer nicht spenden will, kann widersprechen. In Deutschland gilt die Entscheidung & hier sterben bei der momentanen Gesetzeslage jedes Jahr über 1000 Menschen die auf der Warteliste stehen. Man wartetet in Deutschland z.B. auf eine Niere 7- 10 Jahre & in Spanien oder Österreich dagegen nur 1 Jahr, weil es dort die Widerspruchslösung gibt !
Ich fühle mich als Betroffener in Deutschland benachteiligt - gegenüber den Ländern mit Widerspruchslösung !
Was sagen sie zur Widerspruchslösung ?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich auf Bitte von Frau Göring-Eckardt gern beantworten will.

Über die Widerspruchslösung in der Organspende wird aktuell wieder verstärkt debattiert. Dabei wird schnell deutlich, dass es sich um ein höchst sensibles und für die Betroffenen gleichermaßen dringendes Thema handelt. Für die Spender*innen ist die Entscheidung zur Spende eine höchst persönliche, die ein hohes Maß an Vertrauen in die ärztliche Beratung und in die Transparenz des Organspende-Systems erfordert. Dieses Vertrauen wurde durch bekannt gewordene Manipulationen sehr erschüttert. Nur so ist zu erklären, dass grundsätzlich sehr viele Menschen bereit sind, Organe zu spenden, die tatsächlichen Spenderzahlen aber sehr niedrig sind. Ob eine Widerspruchslösung angesichts dieses erschütterten Vertrauens auf breite Zustimmung in der Bevölkerung stoßen würde, vermag ich nicht zu beantworten.

Einmal verlorenes Vertrauen wieder herzustellen ist schwierig. Dazu ist eine erhebliche Kraftanstrengung aller Akteure notwendig. Hier gibt es auch seitens der Politik viel zu tun. Mögliche Organspender müssen besser erkannt und gemeldet werden. Kliniken müssen deshalb den Transplantationsbeauftragten ermöglichen, diese Aufgabe wirklich wahrzunehmen. Das kann im Klinikalltag niemand nebenbei erledigen. Zudem muss die die öffentliche und rechtsstaatliche Kontrolle des Organspende-Systems insgesamt gestärkt werden. Wir haben die Bundesregierung immer wieder aufgefordert, hier geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das Transplantationssystem insgesamt zu stärken, Transparenz zu verbessern und damit Vertrauen in die Organspende wieder herzustellen.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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