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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Steffen F. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Steffen F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Morgen Frau Göring-Eckardt,

sie äußerten mal in der Presse den Satz: "Deutschland wird sich verändern, und ich freue mich darauf !"

Würde gern den Zusammenhang und das Ziel dieses Satzes wissen? Ich hoffe das die derzeitige Politik nicht der Anfang der Veränderungen ist, denn dann freue ich MICH NICHT.

Denn statt den "Kampf gegen Rechts" (sollte auch mal genauer definiert werden) ... hier medial anzufeuern, sollte der Kampf gegen den immer größer werdenden Linksfaschismus nicht aus den Augen verloren werden! ... Bin 89 aus der DDR1.0 geflohen ... eine DDR2.0 möchte ich nicht. Zu mal ein Bürger nicht Rechts ist nur weil er nicht politisch Konform ist, wo ich mich zu letzterem dazuzähle.

mit freundlichen Gruß in den heiligen Advent
Herr Steffen Fragel

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Marxzell,

Mut und Freude und nicht Verzagtheit und Angst sind die richtigen Antworten auf die drängenden Fragen in einem Land, das sich auch ohne Zutun der Grünen drastisch ändert. Oder um Wolfang Schäuble zu zitieren:

„Die Aufgaben an sich sind schon groß genug; aber es geht um noch mehr. Es hilft alles nichts: Unser Land verändert sich. Es hat sich zwar immer schon verändert, und das wird es auch weiter tun; aber Ausmaß und Geschwindigkeit der Veränderungen scheinen zuzunehmen, und das ängstigt. Wir haben uns in unserer Geschichte immer wieder auch großen Veränderungen gestellt, übrigens gerade in den letzten Jahrzehnten mit großem Erfolg. Das kann und das muss uns auch heute gelingen. Wir müssen immer wieder lernen, mit Risiken zu leben. Aber wir sind eine offene Gesellschaft, und wir sind es geblieben; wir werden auch jetzt dafür kämpfen. Wir werden unsere Ansprüche an Freiheit, Recht und Gleichheit durchsetzen. Es geht um Veränderung, aber nicht um Selbstaufgabe. Wir wollen offen bleiben, aber nicht für Veränderungen, die gesellschaftlichen Rückschritt bedeuten würden. Es darf keine Einschränkung unserer freiheitlichen, offenen und toleranten Lebensweise geben. Da gibt es keine Kompromisse. Aber jeder weiß im Grunde auch: Die Fortsetzung der alten Wege, immer mehr vom Gleichen, der immer weitere Ausbau des in den letzten Jahrzehnten sozial Erreichten wird nicht so einfach gehen."

Da Sie, wie Frau Göring-Eckardt, aus der DDR stammen, wissen Sie wie schnell und wie abrupt sich selbst scheinbar stabile politische Gebilde wandeln können. Wir möchten den Wandel gestalten. Aufhalten lässt er sich nicht. Diese Aufgabe löst man nicht mit Abgrenzungen. Und weil Sie die Adventszeit erwähnen: wir begegnen Wandel mit Freude. Das heißt aber gerade nicht, dass Probleme ausbleiben - im Gegenteil. Die Zahl der weltweiten Schwierigkeiten ist mit dem Brexit, dem Diktator Erdogan, dem aggressiven Wirken Wladimir Putins in Syrien und in der Ostukraine und der Wahl von Donald Trump nicht kleiner geworden. Wenn wir unsere erfolgreiche Demokratie und unseren Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft erhalten wollen, dann müssen wir uns erfolgreich verändern. Das wollen wir anpacken und darauf freuen wir uns.

Im Auftrag
Mit freundlichen Grüßen,
Büro Göring-Eckardt

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