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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Petra M. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Petra M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Göring-Eckhardt,

ich habe ihre Rede heute vor dem Bundestag verfolgt. Sie sagten, dass Ausreiseantragsteller grundsätzlich mit Berufsverbot belegt worden sind.
Mitte der 80iger Jahre hat eine Erzieherin aus unserer Kinderkrippe mit Ihrem Mann (Arzt) und für ihre Kinder einen Ausreiseantrag gestellt. Er durfte nicht weiterarbeiten, sie schon. Als ich sie nach dem Grund fragte, sagte sie: Im Westen verdient man mehr, gerade auch bei Ärzten. Nach ein paar Monaten ist sie ausgereist. Wir haben sie vermisst.
Es gibt Bürgerrechtler, die nach 25 Jahren immernoch beklagen, dass sie kein Abitur und kein Studium machen durften. Ich will es mal so sagen: ich bin im gleichen Alter, durfte auch kein Abitur und kein Studium machen, OBWOHL ICH DIE ZWEITBESTE MEINES JAHRGANGS WAR. da zählte mehr, ob ein Mann seine 10 Jahre bei der Armee unterschreibt, trotz Durchschnitt 3.
Ich habe zu DDR-Zeiten mein Abitur nachgeholt an der VHS und nach der Wende mein Studieum der Wirtschaftswissenschaften abgelegt.

Ihre Rede war sehr persönlich, trotzdem muss ich Ihnen sagen, dass wir von meinen Grosseltern bis zu meinen Kindern, Nichten und Enkeln in unserer Familie jederzeit ehrlich über Politik gesprochen haben-gerade aus dieser Familienerinnerung stammt mein unbedingter Antikriegswille. Das hat wohl eher was mit dem Vertrauen in der Familie zu tun als mit einer "DDR-Doktrin".
Meine Frage lautet also: Können Sie eine differenziertere Darstellung der DDR akzeptieren, insbesondere was soziale Gerechtigkeit, differenzierte wahrheitsgemäße Analyse der DDR-auch zu den Ausreiseanträgen usw.
Wissen Sie, Schwarz-Weiss in der Medienmanipulation hatten wir schon in der DDR. Von einer Abgeordneten im Bundestag darf ich doch mehr erwarten?

Liebe Grüße

Petra Merkel

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Merkel,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir haben bereits an anderer Stelle zu ihren Ausführungen geantwortet. Wir erkennen hier keine konkrete Frage, die wir beantworten könnten. Selbstverständlich kann man die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit nur differenziert betreiben.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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