Frage an Katrin Göring-Eckardt von Susanne G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Göring-Eckhardt.
in den Medien wird heute gemeldet, dass bei einer von Ihrer Partei in Auftrag gegebenen Stichprobe Keime in konventionellem Grillfleisch gefunden wurden. Wie sieht es denn bei Bio-Fleisch aus: Ist das auch belastet? Und: Wäre es nicht besser, Fleisch zu chloren, um dieser Sache Herr zu werden? Das Bundesamt für Risikobewertung hält das Verfahren ja für unbedenklich. Dann wäre man zumindest die Keime los.
Und: Was geschieht eigentlich mit den Abwässern aus Krankenhäusern? Wird das entsprechend behandelt, damit die Keime nicht einfach so in die Umwelt gelangen. Ich habe letztens gehört, dass die Berliner Kanalratten ebenfalls mit MRSA belastet sein sollen. Ist das nicht besorgniserregend?
Danke und Gruß
Susanne Günther
Sehr geehrte Frau Günther,
vielen Dank für Ihre Frage und bitte entschuldigen Sie, dass wir Ihnen erst so spät antworten.
In der von uns beauftragten Studie wurde in der Tat nachgewiesen, dass einige der untersuchten Fleischproben mit antibiotikaresistenten Keimen belastet waren. Diese sogenannten MRSA-Keime entstehen vor allem in der industriellen konventionellen Massentierhaltung durch den Einsatz von Antibiotika. Der Einsatz in der industrialisierten Tierhaltung befördert die Resistenzbildung und das so erzeugte Fleisch gefährdet die VerbraucherInnen.
In Bio-Fleisch wurden solche Keime unseres Wissens nach bisher nicht nachgewiesen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Keimbelastungen auch bei Bio-Fleisch entstehen. Allerdings dürfen hier Medikamente nur sehr begrenzt eingesetzt werden, was die Gefahr der Entstehung von multiresistenten Keimen vermindert.
Das Chloren der Lebensmittel ist dafür auch keine geeignete Lösung, zumal der Import von gechlorten Lebensmitteln in die EU seit 1997 verboten ist. In den USA, wo Hühnerfleisch gechlort wird, kann man trotzdem in einer großen Zahl der Proben multiresistente Keime nachweisen.
In der Tat konnten in Berlin Ratten mit multiresistenten Keimen gefunden werden, allerdings ist bisher noch keine Übertragung vom Tier auf den Menschen bekannt
mit freundlichen Grüßen
Büro Katrin Göring-Eckardt