Frage an Katrin Göring-Eckardt von Christine G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Göring- Eckhardt,
Ende Januar hat der Kirchenvorstand der St. Thomas-Gemeinde in Bohmte bei Osnabrück dem koptischen Bischof Damian untersagt, in den gemeindeeigenen Räumen einen Vortrag zu halten. In dem Vortrag sollte der Bischof über die gegenwärtige Situation seiner Kirche in Alexandria (Nordägypten) sprechen. Der Gemeindevorstand untersagte den Vortrag mit der Begründung, dass man um den „Religionsfriede“ besorgt sei. (Quelle: http://koptisch.wordpress.com/2011/01/31/funfte-kolonne-der-christenverfolger-verweigern-bischof-gemeindesaal/ )
Wie schätzen Sie als Ratsmitglied der Evangelischen Kirche und Bundestagsabgeordnete vor dem Hintergrund der Christenverfolgungen im Nahen Osten und Anschlägen auf koptische Gemeinden in Ägypten in der Neujahrsnacht mit mehreren Toten die Entscheidung des Kirchenvorstands ein?
Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass Sie auf meine Frage vom 8. Dezember 2010 noch nicht geantwortet haben, obwohl sie sonst sehr vorbildlich bei der Beantwortung von Fragen auf diesem Forum sind und sämtliche andere Fragen beantwortet haben.
Mit freundlichen Grüßen
Chr. Gärtner
Sehr geehrte Frau Gärtner,
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Aus der Entfernung und ohne nähere Kenntnis der Situation fällt es mir schwer die Entscheidung des Kirchenvorstandes der St. Thomas-Gemeinde einzuordnen. Mich selbst hat der Anschlag auf eine koptische Gemeinde zu Neujahrfest sehr betroffen gemacht. Nach den neuesten Entwicklungen in Ägypten setzte ich große Hoffnungen darin, dass mit freien Wahlen und einer neuen Verfassung auch ein umfassender Schutz der Menschenrechte und der christlichen Minderheit einher hergeht.
Mit freundlichen Grüßen,
Katrin Göring-Eckardt
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