Frage an Katrin Altpeter von Georg M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Altpeter,
wie ich diesem Link entnehme, sind Sie für ein Prostitutionsverbot:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.arbeits-und-sozialministerium-katrin-altpeter-ist-fuer-ein-prostitutionsverbot.2effa745-1e9f-46dc-9542-8c6d4dd5d494.html
Warum wollen Sie erwachsenen Menschen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben? Ist es nicht so, dass SPD und Grüne die Prostitution einst aus der Illegalität heraus holten?
Sind reine Versorgungsehen und andere nicht kontrollierbare sexuelle oder sonstige Partnerschaften und Abhängigkeiten nicht auch schlimm?
Ist jeder und jede die/ der der Prostitution nach geht gleich gefärdet?
Es gibt m.W. auch einen Arbeitsstraßenstrich, wo z.T. Menschen ohne Papiere zu miesesten Bedingungen ausgebeutet werden. Ist diese Schilderung richtig und was wollen Sie dagegen tun?
Ist es nicht so, dass vielmehr die Armut bekämpft werden sollte, anstatt den Menschen neue Vorschriften zu machen?
Mit freundlichen Grüßen
Georg Mayer
Sehr geehrter Herr Mayer,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 23.1.2014.
Ich kann Ihnen versichern, dass mir die Bekämpfung von Armut ein ganz wichtiges Anliegen ist. Der von Ihnen angesprochene Menschenhandel zum Zwecke der Arbeitsausbeutung ist in diesem Zusammenhang natürlich ein Thema. Hier wurde auf Bundesebene bereits ein "Bündnis gegen Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung" eingerichtet, das verschiedene Projekte auf Länderebene mit dem Ziel unterstützt, Demokratiebewusstsein, Weltoffenheit und Toleranz zu stärken. Das Projekt wird umgesetzt im Rahmen des Bundesprogramms "XENOS - Integration und Vielfalt". Die Berichte sind über das Internet abrufbar.
Daneben halte auch ich jede Person, die der Prostitution nachgeht, für gleich gefährdet. Aus meiner Sicht sind die vorhandenen Überwachungs- und Kontrollmechanismen völlig unzureichend - genau deswegen stehe ich einem Prostitutionsverbot nach schwedischem Vorbild positiv gegenüber. Danach würden die Freier bestraft, nicht aber die Prostituierten. Meines Erachtens ist das der beste und nachhaltigste Weg zur Herstellung menschenwürdiger Zustände und zum Schutz vor allem der Frauen vor Ausbeutung jedweder sexueller Natur.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Altpeter MdL