Werden Sie sich für die Einführung der rückwirkenden vollständig integrierten Bachelor und Master of Laws einsetzen?
Sehr geehrte Frau Pähle,
wir haben hier eine Petition hier für die Einführung des rückwirkenden integrierten LL.B.'s.: openpetition.de/!llb
Studien zeigen, dass 25 % der Jurastudenten ihr Studium nach dem 10. Semester ohne Abschluss abbrechen. Sie stehen dann nur mit Abitur da. Ihnen wollen wir durch den LL.B. abhelfen.
Der integrierte LL.B. soll auch den Fachkräftemangel in dem Rechtspflegerberuf lösen.
Der volkswirtschaftliche Schaden, durch die verschwendeten öffentlichen Gelder und durch die Arbeitslosigkeit soll dadurch abgewendet werden.
Er soll den Studierenden den Druck in der Examensvorbereitung abnehmen.
Er soll auch ein Auffangnetz für Studenten sein, die das Examen endgültig nicht bestehen.
In mindestens 13 Bundesländern wird er teilweise mit Druck im Eiltempo 2025 eingeführt worden sein. Immer mehr Studierende wechseln die Uni, um den Bachelor zu erhalten. Sachsen-Anhalt verliert so den Wettbewerb.
Dankeschön!
Ich halte das Anliegen für sehr berechtigt, mit dem Bachelor of Law einen Studienabschluss für diejenigen Studierenden zu schaffen, die alle Studienleistungen im Jurastudium erfolgreich erbracht haben, aber aus verschiedenen Gründen kein Staatsexamen ablegen wollen oder können. Nach meinen Informationen ist die Martin-Luther-Universität daran interessiert, einen Studiengang einzurichten. Auch das Wissenschafts- und das Justizministerium Sachsen-Anhalts stehen dazu in engem Austausch.
Zwar haben, wie Sie auch schreiben, schon mehrere Bundesländer einen Bachelor-Abschluss geschaffen oder planen in diese Richtung. Gleichzeitig gibt es dafür die unterschiedlichsten Modelle, Voraussetzungen und Anforderungen in den verschiedenen Ländern. In der Kultusministerkonferenz ist der Diskussionsbedarf entsprechend groß. Ich gehe davon aus, dass auch in Sachsen-Anhalt noch einige Fragen zu klären sind, bevor die oder der erste Studierende in unserem Land einen Bachelor of Law erwirbt.
Ob sich mit dem neuen Abschluss dann tatsächlich Probleme des Fachkräftemangels beheben lassen, muss aus meiner Sicht allerdings erst die Praxis erweisen. Mir geht es vorrangig um eine Perspektive für die jeweiligen Studierenden.