Frage an Katja Mast von Udo G. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Mast
ich schreibe Ihnen in meiner Sorge, um die für ihre Freiheit streitenden Menschen im chinesisch okkupiertem Tibet.
Dort werden Menschen vom Militär abgeschlachtet, die für sich in Anspruch nehmen, was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, ein Leben in Selbstbestimmung und Freiheit.
Denken Sie auch wirklich, dass Sport und Politik nicht zusammengehören, und dass deutsche Sportler und Politiker mit ihrer Präsenz in Peking dem kommunistischen Regime durch ihre Anwesenheit ihren Segen geben sollen?
mfG
Udo Grube
Sehr geehrter Herr Grube,
vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Situation in Tibet und einem möglichen Boykott der Olympischen Spiele.
Die Menschenrechtslage in Tibet ist besorgniserregend; die jüngsten Nachrichten und Bilder haben mich, wie wahrscheinlich alle hierzulande, schockiert.
Hinsichtlich der Olympischen Spiele müssen wir uns aber die Frage stellen, was für Tibet das tatsächlich Beste ist. Ein Boykott wäre sicherlich eine starke Geste, aber ich glaube zum jetzigen Zeitpunkt nicht, dass er den Menschen dort wirklich helfen würde. Immerhin lehnt auch der Dalai Lama einen Boykott ab und setzt auf die weltweite Aufmerksamkeit während der Spiele als Katalysator für einen friedlichen Wandel.
Ich denke daher, dass der Weg, den der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier bereits beschritten hat, nämlich den diplomatischen Druck auf China weiter zu erhöhen, ohne aber den Gesprächsfaden abreißen zu lassen, vorläufig der richtige ist.
Mit besten Grüßen
Katja Mast