Frage an Katja Mast von Rita G. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Frau Mast,
warum werden KrankenpflegerInnen - insbesondere die IntensivpflegerInnen auf den Corona-Stationen - von der Zahlung eines Pflegebonus ausgeschlossen?
Sehr geehrte Frau Gerhäusser,
es stimmt: der Pflegebonus richtet sich an die Beschäftigten in der Altenpflege. Sie leisten in diesen schwierigen Zeiten Enormes und das unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit. Und sie sind diejenigen, die durchschnittlich ein Drittel weniger verdienen als Beschäftigte in der Krankenpflege. Diese Sonderprämie ist ein wichtiges Signal der Wertschätzung und Anerkennung - nicht nur für Pflegefachkräfte sondern abgestuft für alle Berufsgruppen, die zum Gelingen in der Pflege beitragen. Mit der Prämie soll unterstrichen werden, wie wichtig eine würdevolle Versorgung der alten und pflegebedürftigen Menschen ist. Sie darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Beschäftigten in der Altenpflege auch über die Krise hinaus eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen verdienen. Daher werden wir uns in der SPD auch weiterhin für eine flächendeckende tarifliche Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege einsetzen - sowohl für die Krankenhäuser als auch für die ambulante und stationäre Pflege.
Genauso wichtig wäre es uns gewesen, ein solches Signal auch für die MitarbeiterInnen in den Krankenhäusern zu setzen. Sie hätten es in meinen Augen ebenso verdient. Das war mit dem Koalitionspartner nicht zu machen. Das Argument war, dass das Herunterfahren des Betriebs in vielen Krankenhäusern dafür gesorgt hat, dass sowohl viele Ärzte als auch Pflegekräfte Überstunden abbauen konnten. Krankenhäuser waren teilweise in Kurzarbeit. Von daher bräuchte es für die Krankenhäuser eine differenzierte Antwort, um denen, die in diesen Monaten besonderen Risiken und Belastungen ausgesetzt sind, die so wichtige Anerkennung zukommen zu lassen. Es ist nicht ganz einfach, hier eine gerechte Lösung zu finden. Zusätzlich sei darauf hingewiesen, dass die GKV durch die hohen Zusatzbelastungen durch die Rettungsschirme an finanzielle Grenzen stößt.
Freundliche Grüße
Katja Mast