Frage an Katja Mast von Helmut K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Was sagen Sie zu dieser Feststellung:
Die Einkommensschere hat nur eine einzige Ursache. Tabuthema. Wird nie darüberdiskutiert.:
Die Ursachen sind äußerst simpel. Die liegen einzig und allein in den über 65-jährigen progressiven Einkommenserhöhungen ausschließlich in Prozent.
Nach jeder Renten-und Lohnrunde werden die Armen ärmer und die Reichen reicher. Die Armen haben noch nie einen Inflationsausgleich bekommen. Null Inflation ist ein Durchschnittswert. Je nach Einkommen unter null bis über 10%. Die Preise steigen nicht in Prozent. sondern in Euro und Cent.
Eine Faustformel: Seit 1950 haben sich die Einkommen (Renten) verzwanzigfacht. Ein Facharbeiter monatlich von 200 DM auf 2000 Euro, ein Meister von 400 DM auf 4000 Euro, ein Abteilungsleiter von 800 DM auf 8000 Euro und unsere Volksvertreter von 1000 DM auf 10 000 Euro. Das Verhältnis ist geblieben, die Spanne aber unerträglich geworden.
Notwendig wäre bei jeder Erhöhung ein Sockelbetrag für Inflationsausgleich plus einer kleineren prozentualen Erhöhung. Und das seit 60 Jahren. Dann gäbe es die heutigen Probleme nicht und die „Reichen“ würden dabei nicht verhungern.
Die IG Metall weiß genau wo es klemmt. Nur haben sie das noch nicht ein einziges Mal umgesetzt.
Sockelbetrag - IG Metall - Tariflexikon
Sockelbetrag
Der Sockelbetrag ist Bestandteil eines Lohn- und Gehaltstarifvertrages. Es wird einmal ein fester Euro- Betrag vereinbart, der allen Beschäftigten einheitlich gezahlt wird. Darauf aufbauend wird eine prozentuale Entgelterhöhung gezahlt (x Euro plus y Prozent).
Der Sockelbetrag bewirkt eine prozentual stärkere Anhebung der unteren Entgeltgruppen und damit eine soziale Komponente.
Beispiel
Forderung 50 Euro plus 3 drei Prozent.
Sehr geehrter Herr Kaufmann,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wenn ich Sie richtig verstehe wollen Sie, dass bei Lohnerhöhungen untere Einkommensgruppen mit Hilfe eines Pauschalbetrags stärker entlastet werden. Das ist ein sinnvolles Instrument und wird bei verschiedenen Tarifrunden durch vereinbarte Einmalzahlungen im Ansatz umgesetzt.
Sie wollen aber eine monatliche, pauschale Lohnerhöhung mit Festbetrag und prozentualer Erhöhung. Das ist ein möglicher Weg. Da für Tarifverhandlungen in der Bundesrepublik Deutschland aus gutem Grund nicht die Politik, sondern die Tarifvertragsparteien zuständig sind - wie Sie sicher wissen - sind diese Fragen dort gut aufgehoben.
Was wir als SPD zur Einkommensverteilung in Deutschland sagen und was wir gegen die Bekämpfung von Armut unternehmen werden, finden Sie in unserem Regierungsprogramm unter www.spd.de https://portal1.dbtg.de/,DanaInfo=www.spd.de+ - hier sind natürlich viele Dinge aufgezählt die jenseits der Tarifautonomie liegen. Diese wollen wir als SPD übrigens weiter stärken.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Mast MdB