Frage an Katja Mast von Simone A.
Sehr geehrte Frau Mast,
61% der Bundesbürger/innen stehen aus gutem Grund dem Fracking ablehnend gegenüber und wollen das umfassende Verbot von Fracking in Deutschland.
Wie werden Sie am kommenden Freitag abstimmen und wie begründen Sie Ihre Entscheidung?
Vielen Dank vorab und freundlichen Grüße aus Ihrem Wahlkreis
Simone Andres-Terporten
Sehr geehrte Frau Andres-Terporten,
vielen Dank für Ihre Anfrage, auf die ich Ihnen sehr gerne antworte.
Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, ist die Entscheidung über die Regelung für das Gesetzespaket zu Fracking vertagt worden.
Der Gesetzentwurf umfasst unter anderem ein Fracking-Verbot in Wasserschutz- und Trinkwassergewinnungsgebieten sowie deutlich höhere Auflagen und obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfungen für jedes Fracking- oder Verpressvorhaben. Dem „unkonventionellen“ Fracking zu wirtschaftlichen Zwecken wird ein Riegel vorgeschoben.
Oberstes Ziel muss es dabei sein, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen bestmöglich zu schützen.
Für die SPD ist klar, dass der Schutz des Trinkwassers absoluten Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen genießen muss. Unkonventionelles Fracking zur Förderung von Schiefer- und Kohleflözgas zu wirtschaftlichen Zwecken ist derzeit nicht verantwortbar. Ob unkonventionelles Fracking überhaupt eine Option in einiger Zeit sein kann, muss auch an Hand von wissenschaftlich begleiteten Probebohrungen sorgfältig und transparent geprüft werden.
Im Rahmen der Gespräche mit der Union und bei den Anhörungen im Deutschen Bundestag hat sich gezeigt, dass es notwendig ist, sich für die Klärung zentraler Fragen noch etwas mehr Zeit zu nehmen. Es gilt der Grundsatz: Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Fracking ist eine Risikotechnologie, die wir nicht einer Expertenkommission und dem Ermessen von Landesbehörden überlassen dürfen. Das letzte Wort muss der Deutsche Bundestag haben.
Der Ball liegt jetzt bei der CDU/CSU, damit wir ein Gesetz bekommen, das dem Schutz des Menschen, der Natur und des Trinkwassers vollumfänglich gerecht wird.
Mein Abstimmungsverhalten werde ich dann zur gegeben Zeit festlegen.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Mast MdB