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Katja Dörner
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Frage von Kai S. •

Frage an Katja Dörner von Kai S. bezüglich Jugend

Liebe Katja,
aus der Wissenschaft hören wir zunehmend, welch herausragende Bedeutung die ersten Jahre für die Entwicklung eines Menschen haben. Von der Bildungs- und Familienpolitik werden diese zentralen Jahre vor der Einschulung jedoch noch eher stiefmütterlich behandelt. Wie können Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder von der Politik besser gefördert werden?
Herzliche Grüße
Kai

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter K. S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie haben vollkommen Recht. Die ersten Jahre sind für die Entwicklung von Kindern sehr wichtig. Daher ist es auch ein zentrales Anliegen von uns als Bundestagsfraktion, Familien zu fördern und insbesondere Kinder im Blick zu haben.

Eine wichtige Aufgabe der Politik ist es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Familien gut begleitet werden – und das von Beginn an. Konkret heißt das, es muss zum Beispiel eine Verbesserung in der Geburtshilfe geben. Immer mehr werdende Mütter berichten von Problemen, verursacht durch schließende Geburtsstationen, überfüllte Kreissäle oder fehlende Hebammen. Aber gerade Hebammen bieten eine zentrale Unterstützung für Schwangere und stehen darüber hinaus den Müttern und ihren Neugeborenen auch in der ersten Zeit nach der Geburt bei. Deswegen setze ich mich gemeinsam mit meinen Fraktionskolleginnen und –kollegen dafür ein, dass die Arbeit von Hebammen aufgewertet wird und die Versorgung für jede werdende Mutter sichergestellt werden kann. Dazu gehört beispielsweise auch eine 1:1 Betreuung im Kreissaal während der wesentlichen Phase der Geburt. Werdende Mütter und ihre Familien dürfen in einer solchen Lebensphase nicht im Stich gelassen werden. Weiterführendes hierzu können Sie in unserem Fraktionsbeschluss von 2017 nachlesen: https://www.gruene-bundestag.de/files/beschluesse/170328_Geburtshilfe.pdf

Für die Förderung von Kleinkindern ist der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz (für Kinder unter 3 Jahren) ein großer Erfolg. Dadurch wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Kita- und Krippenplätze geschaffen. Doch damit darf es nicht genug sein. Durch den Rechtsanspruch hat sich der Fachkräftemangel unter den Erzieherinnen und Erziehern deutlich verschärft. Als Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen setzen wir uns für gute Qualität in der Kinderbetreuung ein. Dazu bedarf es beispielsweise einer verbindlichen Regelung, wie viele Kinder ein einzelner Erzieher oder eine einzelne Erzieherin betreuen darf. Soziale Berufe brauchen außerdem attraktivere Arbeitsbedingungen mit einer besseren Vergütung. Meine Rede hierzu finden Sie unter folgendem Link: http://katja-doerner.de/2018/12/14/erzieherinnen-dringend-gesucht-meine-rede-zum-fachkraeftebedarf/

Wenn es darum geht, Kleinkinder und Säuglinge zu fördern, müssen wir aber auch im Blick haben, dass die Förderung allen Kindern gleichermaßen zugutekommt. Alle Kinder müssen die gleichen Chancen haben – auch diejenigen, die in arme Familien hereingeboren werden.

Deswegen liegt mir die Bekämpfung von Kinderarmut ganz besonders am Herzen. Hier ist nämlich noch eine Menge zu tun: Aktuell kommt die Familienförderung nicht bei den Kindern an, die sie am nötigsten haben. Der Kinderzuschlag, den Familien mit geringem Einkommen zusätzlich zum Kindergeld anfordern können, wird zum Beispiel nur von 30 Prozent der berechtigten Familien beantragt. Das bedeutet, dass fast Dreiviertel der berechtigten Familien dieses zusätzliche Geld nicht erhalten. Viele Familien wissen gar nicht, dass sie einen solchen Anspruch haben oder schrecken vor dem hohen bürokratischen Aufwand zurück. Wir Grüne fordern deswegen bürokratische Hürden abzubauen und eine Grundsicherung für Kinder, die automatisch und ohne komplizierte Antragsverfahren ausgezahlt wird. Meine Rede hierzu finden Sie unter folgendem Link: http://katja-doerner.de/2019/02/14/nicht-drin-was-drauf-steht-meine-rede-zum-starke-familien-gesetz/

Mit freundlichen Grüßen,
Katja Dörner