Frage an Katja Dörner von Laura K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Dörner
auch Ihr Mitstreiter Ulrich Kelber (SPD) scheint ökologisch versiert zu sein und setzt Ziele für unsere Stadt und den Bund, die bezüglich Nachhaltigkeit nicht weit von den Grünen entfernt sind. Bitte sagen Sie mir, wieso sollte ich mich bei der BTW doch für eine Kandidatin der Grünen entscheiden? Was haben Sie Herrn Kelber voraus? Ich freue mich auf eine Antwort.
Sehr geehrte Frau K.,
Danke für Ihre Anfrage. Ihre Wahrnehmung ist richtig, Herr Kelber und ich setzen uns tatsächlich, häufig für eine nachhaltige Bundesstadt Bonn ein. Eine lebenswerte Stadt ist uns beiden wichtig. Es gibt jedoch Themen die mir, uns Grünen wichtig sind und keine andere Partei außer den Grünen in diesem Wahlkampf überhaupt auf die Agenda gesetzt hat, wie eben den Klimaschutz, Saubere Luft, eine zukunftsfähige Mobilität, oder eben auch eine Landwirtschaft ohne Gift und Skandale.
Wenn Frau Merkel und Herr Schulz im TV-Duell kein Wort über die Klimakrise verlieren, dann sitzen die Falschen am Ruder. Wir müssen Klimaschutz anpacken. Doch am Rhein fantasiert der FDP-Wirtschaftsminister von der Braunkohle als „Leitindustrie“ für NRW. An der Spree torpedieren das Kanzleramt und das SPD-Wirtschaftsministerium die zaghaften Versuche, einen Klimaschutzplan zu erstellen.
Eine vernünftige Klimaschutzpolitik muss konsequent und mutig sein – und sie wird erfolgreich sein, wenn wir darin auch die großen Chancen für Wirtschaft und Lebensqualität erkennen und nutzen. Um die Ziele von Paris zu erreichen, brauchen wir eine radikale klimapolitische Kehrtwende. Das ist ökologisch aber auch ökonomisch notwendig. Nur mit einer ambitionierten Klimaschutzpolitik kann Deutschland wieder zum Vorreiter bei grünen Technologien, Ressourceneffizienz, emissionsfreier Mobilität und biologischer Landwirtschaft werden. Sonst laufen uns die anderen auf diesen entscheidenden Zukunftsfeldern den Rang ab. Nur wer Ökologie und Ökonomie zusammendenkt, wird im Wettbewerb um die Märkte von Morgen die Nase vorn haben. Das zeigt die Zeitenwende beim Automobil, wo andere früher und entschlossener auf die Elektromobilität gesetzt haben als die deutschen Automobilhersteller. Deshalb müssen wir hier jetzt mit aller Kraft daran arbeiten, dass das emissionsfreie Auto der Zukunft bei uns in Deutschland vom Band rollt.
Genau das muss die nächste Bundesregierung anpacken. Genau das gelingt nur mit uns Grünen.
Mit persönlich liegen die Themen Gerechtigkeit und Bekämpfung von Armut, insbesondere von Kinderarmut besonders am Herzen. Hier hat die Große Koalition die hohe Anzahl - aktuell von 2,8 Millionen Kindern - nicht verringert. Um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen brauchen wir eine Kindergrundsicherung, die allen Kindern einen guten Start ins Leben ermöglicht, genauso wie gute und verlässliche Bildungsreinrichtungen von Anfang an.
Sehr geehrte Frau K., falls Sie meine Argumente nicht überzeugen konnten und sie ein Stimmensplitting erwägen sollten, würde ich mich auch sehr über Ihre Zweitstimme freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Dörner