Frage an Katja Dörner von Hans-Klaus H. bezüglich Verbraucherschutz
Ihr Kollege Horst Becker Mitglied des Landtags NRW ist wohl überlastet --- irgendeine Aktion auf meine Anfage vom 12.Juli, s.u. blieb bisher aus ... vielleicht sind Sie ja ´bürgernäher´ ... Danke
Guten Tag,
ich bin eher PolitiKER-verdrossen (aber nicht politik-verdrossen) aber daran können Sie etwas ändern wenn Sie mir folgende Fragen beantworten:
- Wie stehen Sie zum Mindestlohn, und wie können Menschen die nur diesen beziehen, oder sogar noch weniger, davon eine später ausreichende Rente erreichen ? Eigenvorsorge ist ja wohl nicht drin ... und wie finanzieren Sie dann den Lebensunterhalt dieser ´Mini´-Rentner ?
- Warum gelingt den Politikern nicht endlich eine WIRKLICHE Reform der Krankenversicherung, zum Wohl der Versicherten, und nicht zum Wohl der Pharmaindustrie und Apotheker ... warum muss ich heute ein mehrfaches an Krankenversicherung bezahlen (Inflationsrate etc. nicht eingerechnet), bei entsprechend verringerten Leistungen, als zB vor dreissig/vierzig Jahren ?
- Was werden Sie tun damit der Verbraucher EINFACH und KLAR erkennen kann was in einem Lebensmittel drin ist, ohne eine Ausbildung als Lebensmittelchemiker oder so zu haben; und warum gibt es keine Verbote für Analog-Käse, Kunst-Schinken, etc. ?
Bitte keine Prospekte oder sonstige Reklameantworten.
Danke, Klaus Hensen
53113 Bonn
Sehr geehrter Herr Hensen,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich gehe davon aus, dass mein Kollege Horst Becker Ihnen auch bald antworten wird.
Ich befürworte die Einführung eines gesetzlich festgelegten Mindestlohns, der mindestens 7,50 € betragen sollte. Eine klare Lohnuntergrenze ist aus meiner Sicht der beste Schutz gegen Lohndumping. Sie haben Recht damit, dass auch auf der Grundlage eines Mindestlohns keine ausreichende Absicherung gegen Altersarmut erfolgen kann; insbesondere nicht vor dem Hintergrund von Lebensläufen, die zunehmend nicht mehr den "einen Job bis zum Renteneintritt" kennen. Deshalb treten wir Grüne für eine Garantierente rein.
Die Kosten im Gesundheitssystem steigen in erster Linie, weil es heute neue (teils teure) Behandlungsmöglichkeiten gibt und die Menschen älter werden. Um die Finanzierung der Krankenversicherung dauerhaft sicherzustellen, wollen wir Grüne eine Krankenversicherung als Bürgerversicherung, in die auch andere Einkommen als der Lohn aus nichtselbstständiger Arbeit einbezogen werden.
Wir brauchen dringend eine klare Kennzeichung von Lebensmitteln, damit völlig klar ist, was in Lebensmitteln steckt! Eine solche Kennzeichnung muss nicht kompliziert sein. In anderen Ländern gibt es ja bereits einfache Kennzeichnungen mit Ampeln etc. Hier hat sich die Große Koalition aber bis dato gegen echte Transparenz und Verbraucherschutz gewehrt.
Detailliertere Informationen zu Ihren Fragen finden Sie unter www.gruene.de
Mit freundlichen Grüßen
Katja Dörner