Sollten Sie Teil der nächsten Regierung sein, für welche konkreten Maßnahmen würden Sie sich einsetzen, um die Situation von Long-Covid- und ME/CFS-Betroffenen zu verbessern?

Sehr geehrte Frau P.,
vielen Dank für Ihre Frage. Uns Freien Demokraten ist bewusst, dass die Versorgungslage für ME/CFS-Betroffene prekär ist und bis heute keine medikamentösen oder kurativen Ansätze existieren, um die Erkrankung gezielt, ursächlich zu behandeln oder gar zu heilen. Dies hängt vor allem mit der seit Jahrzehnten vernachlässigten Grundlagenforschung zusammen.
In dieser Wahlperiode haben wir bereits einen ersten wichtigen Schritt gemacht: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert nun erstmals den Aufbau eines Forschungsnetzwerks zu ME/CFS. Dafür wurden Haushaltsmittel in Höhe von 16,5 Millionen Euro für die letzten zwei Jahre bewilligt.
Uns als FDP ist jedoch auch bewusst, dass dies nur ein erster Schritt ist, da der Aufbau von Forschungsstrukturen Zeit benötigt. Deshalb würden wir uns innerhalb der nächsten Regierung für eine Fortführung dieser Forschungsförderung einsetzen.
Ein weiterer Vorschlag, den wir bereits im September gemacht haben, ist die Erstellung eines regional und fachlich gegliederten Verzeichnisses von Ärztinnen und Ärzten im vertragsärztlichen und stationären Bereich mit spezifischer Expertise zu ME/CFS.
Dies wäre den Betroffenen hilfreicher als der Aufbau von Koordinierungsstellen bei den Bundesländern. Viele Betroffene wissen oft nicht, welche Ärztinnen und Ärzte sich mit dem Krankheitsbild auskennen, und pendeln von Anlaufpunkt zu Anlaufpunkt, was zusätzlich Kraft kostet.
Beste Grüße
Katja Adler