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Katherina Reiche
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Frage von Michael H. •

Frage an Katherina Reiche von Michael H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Reiche

Jeder Lungenarzt weiß um die Schädlichkeit des Passivrauchens.

Ca. acht Millionen Kinder werden in Deutschland von den rauchenden Eltern oder Verwandten in den eigenen vier Wänden zwangs- beraucht und damit geschädigt.
Es gehört verboten.

Eine Millionen Menschen, davon ca. achttausend Schwanger werden in der Gastronomie zwangs- beraucht und damit geschädigt.
Es gehört verboten.

Ich finde in meiner Nähe keine Gaststätte oder Kaffee wo ich nicht mit meiner Familie zwangs- beraucht werde.
Wir gehen außer bei Mc. nicht essen.

Es ist an der Zeit aus dem Raucherparadies Deutschland ein Frischluftparadies zu machen.

Meine Frage ist, wie stehen sie zu diesem Thema?

Sind sie für einen umfassenden Nichtraucherschutz oder wollen auch sie wie die meisten
Voksvertreter der CDU dass weiterhin unschuldige Menschen sterben da sie sich nicht für einen umfassenden Nichtraucherschutz stark machen?

Mit freundlichen Grüßen

Michael Herbrich

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Herbrich,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 24.01.2007, in dem Sie die CDU/CSU-Bundestagsfraktion auffordern, sich für einen stärkeren Nichtraucherschutz einzusetzen.

Ziel der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag ist es, die Nichtraucher besser als bisher zu schützen. Deshalb wurde im Herbst 2006 eine Arbeitsgruppe der Koalition eingesetzt, die eine möglichst umfassende und einheitliche Lösung auf allen staatlichen Ebenen vorbereiten sollte. Es wurde kein Schnellschuss, sondern eine rechtlich fundierte Lösung angestrebt.

Die Arbeitsgruppe hat einen fachlich tragfähigen Kompromiss erarbeitet. Danach soll in öffentlichen Gebäuden, in Theatern und Kinos sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln, Speisegaststätten und Discos ein generelles Rauchverbot gelten. Schankwirtschaften wie Kneipen und Bars sollten von dieser Regelung ausgenommen werden. Darüber hinaus soll die Altersgrenze für den Erwerb von Zigaretten durch Jugendliche von 16 auf 18 Jahre angehoben werden. Dieser Kompromiss wurde jedoch unter Vorbehalt der Zuständigkeit des Bundes gestellt.

Bei den Beratungen stellte sich von Anfang an die Frage, ob der Bund für einen umfassenden Nichtraucherschutz zuständig ist. Da das Bundesjustiz- und das Bundesinnenministerium verfassungsrechtliche Bedenken gegen eine bundeseinheitliche Regelung eingebracht hatten, wurden die Länder vom Bundeskabinett dazu aufgefordert, in ihrem Kompetenzbereich eigene Regelungen zu treffen. In bundeseigenen Einrichtungen wie Behörden, Bahnhöfen, Flughäfen und Gerichten will der Bund selbst Rauchverbote erlassen. Außerdem ist man sich über ein Verkaufsverbot von Zigaretten an unter 18jährige einig.

Für die Bereiche Gaststätten, Schulen, Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Hochschulen liegt die verfassungsrechtliche Zuständigkeit bei den Bundesländern. Dieses ist insbesondere auch der Föderalismusreform geschuldet. Das hat zur Folge, dass für einen bundesweit einheitlichen und wirksamen Nichtraucherschutz Bund und Länder zusammenarbeiten müssen.

Aus diesem Grund hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel MdB das Gespräch mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer gesucht. In diesen Gesprächen konnte festgestellt werden, dass Bund und Länder ein gemeinsames Grundverständnis bei einem besseren Schutz der Nichtraucher haben. Um trotz der Zuständigkeit der 16 Bundesländer möglichst einheitliche Regelungen festzulegen, soll eine Länder-Arbeitsgruppe eingerichtet werden. Aufgabe der Arbeitsgruppe ist es, sich über Nichtraucherschutzregelungen in nicht-bundeseigenen Gebäuden sowie in der Gastronomie zu einigen, um die Bürger zukünftig besser vor dem Passivrauch zu schützen.

Über das weitere Vorgehen der Bundesländer mit dem Ziel, ein möglichst einheitliches Rauchverbots zu realisieren, soll die Arbeitsgruppe bis März einen gemeinsamen Vorschlag vorlegen.

Trotz der Entscheidungen, dass die Zuständigkeit für den Nichtraucherschutz nicht in vollem Umfang beim Bund liegt, gehen wir davon aus, dass der oben erwähnte Kompromissvorschlag der Fraktionsarbeitsgruppe als Grundlage dient, um ein möglichst weitreichendes und einheitliches Rauchverbot in Deutschland einzuführen. Es liegt nun an den Ländern, es umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Katherina Reiche