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Katherina Reiche
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Frage von Thomas S. •

Frage an Katherina Reiche von Thomas S. bezüglich Familie

Hallo Frau Reiche,

mit großem Interesse habe ich Ihren gestrigen Auftritt in der ARD-Sendung "Günther Jauch" verfolgt.

Besonders spannend fand ich Ihre Einlassungen, den besonderen Schutz der Ehe als Keimzelle der Gesellschaft betreffend. Was mich allerdings sehr irritierte, waren Ihre Aussagen, dass nur eine traditionelle Familienstruktur den Fortbestand der Gesellschaft sichern würde. Das mag in biologischer Hinsicht ja durchaus den Tatsachen entsprechen, Persönlich kann ich aber keine Gefahr für die Gesellschaft darin erkennen, wenn gleichgeschlechtliche Beziehungen der traditionellen Ehe in rechtlicher Hinsicht gleichgesetzt würden. Ich kann mir nämlich ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass eine Frau oder ein Mann sich nur aufgrund der Tatsache, dass eine homosexuelle Partnerschaft rechtlich der Ehe gleichgestellt ist, für diese entscheidet. Genausowenig glaube ich, dass sich jemand, der als Mann einen Mann oder als Frau eine Frau liebt, sich gegen eine eingetragene Partnerschaft entscheidet, weil sie der Ehe nicht gleichgesetzt ist.

Wäre es im Sinne der Gerechtigkeit da nicht angebracht, den besonderen Schutz der Ehe, wie ihn die Mütter und Väter des Grundgesetzes vorgesehen haben, durch einen besonderen Schutz der Familie zu ersetzen? Ich denke, im Jahre 2013 sollte eine moderne, aufgeklärte Gesellschaft in der Lage sein, mit den veränderten Gegebenheiten im Zusammenleben in der Famile umzugehen und sich von der althergebrachten Vater-Mutter-Kind-Familie als einzigem Modell zu verabschieden. Familie ist eben nicht mehr nur Vater-Mutter-Kind(er), sondern überall dort, wo sich Menschen in Liebe und Verantwortung füreinander zusammenfinden. Gerade in einer modernen, weltoffenen Gesellschaft wie der unsrigen wäre das in den Augen vieler Menschen ein Schritt, der uns weiter in die Zukunft bringen kann.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und die hoffentlich zeitnahe Beantwortung meiner Frage.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Schmidt

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmidt,

nach Ihrer Auffassung sollte eine „moderne, aufgeklärte Gesellschaft in der Lage sein“, sich „von der althergebrachten Vater-Mutter-Kind-Familie als einzigem Modell zu verabschieden“. Sie halten das „für einen Schritt, der uns weiter in die Zukunft bringen kann“.

Die Quintessenz dieser Argumentation ist ernüchternd: modern ist besser als althergebracht, kann uns aber weiter in die Zukunft bringen. Nichts davon ist aber sicher!

Was aber ist sicher? Ohne Mann und Frau (ob verheiratet oder nicht) keine Kinder, ohne sie in der Folge der Generationen kein Fortbestand der Gesellschaft. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben darum Ehe und Familie unter den besonderen Schutz der staatlichen Ordnung gestellt, weil sie darin zu Recht das Modell zum Fortbestand der Gesellschaft gesehen haben.

Mit freundlichen Grüßen

Katherina Reiche MdB