Frage an Katherina Reiche von Dana M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Reiche,
mit Interesse habe ich ihren Auftritt bei Maybritt Illner verfolgt.
Ich habe ihren Standpunkt so verstanden, dass die heterosexuelle Ehe besonderen Schutz erhalten muss, da in ihr Kinder geboren werden, was besondere Wichtigkeit für den Staat und die Gesellschaft hat.
Soweit konnte ich ihnen folgen.
Nur ergeben sich daraus für mich aber weitere Fragen:
1. Sie argumentieren immer wieder damit, dass homosexuelle Paare keine Kinder haben können, sie das von der "echten Ehe / Familie" unterscheidet. Soweit kann ich ihnen Folgen, aber wie passen in diese Argumentation kinderlose heterosexuelle Paare, die verheiratet sind? Ihnen wird im Moment der gleiche Schutz geboten, wie Familien mit Kindern. Wenn dies aber ihr Hauptargument ist, müsste dann nicht auch ihnen dieser Schutz genommen werden? Was genau unterscheidet heterosexuelle und homosexuelle kinderlose Paare in Hinblick auf die Anerkennung als Familie, der besonderer Schutz zusteht? Ich sehe hier als Beispiel Angela Merkel und Guido Westerwelle. Was genau lässt Angela Merkels zweite kinderlose Ehe "mehr Familie" sein als Guido Westerwelles erste?
2. Muss nicht für viele Familien mit geringem Einkommen / keinem eigenen Einkommen oder vielen Kindern ein Ausgleich vorhanden sein? Es gibt Familien, die durch eine größere Anzahl von Kindern und geringes Einkommen mehr vom Staat "nehmen" als sie "geben" können. Hingegen zahlen kinderlose Paare (die oft auch noch besser verdienend sind) Steuern für viele Institutionen wie Kindergärten und Schulen, die sie nicht in Anspruch nehmen werden. Leisten sie so also nicht auch etwas für den Staat? Leisten sie nicht einfach auf andere Weise, brauchen wir sie nicht genauso für unseren Fortbestand?
Ich würde mich sehr über weitere Ausführungen ihrer Argumente freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Dana Meier