Wie stehen Sie einer Impfpflicht gegenüber, wenn die Impfrate nicht durch andere Angebote gesteigert werden kann?
Sehr geehrter Herr H.,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht. Eine flächendeckende Impfpflicht ist in Deutschland juristisch nicht ganz einfach umzusetzen, aber es wäre möglich. Beim Masern-Virus gibt es bereits eine teilweise Impfplicht, das Masernschutzgesetz schreibt vor, dass alle Personen, die nach 1970 geborenen und mindestens ein Jahr alt sind und z.B. in einer Kindertageseinrichtungen oder Schulen betreut werden oder dort tätig sind, eine Masern-Schutzimpfung oder eine Masern-Immunität aufweisen müssen. Das gilt ebenso für Personal in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern und Arztpraxen oder Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften.
Sollten die Inzidenzen weiterhin dramatisch steigen, kann ich nicht ausschließen, dass man über die Frage einer Corona-Impfpflichten in einzelnen Berufsgruppen sprechen muss. Ich stelle mich auch immer gerne dieser Debatte und finde sie wichtig sie zu führen. Denn Impfen rettet Leben und ich bin sehr froh, dass es Impfungen gibt.
Leider hat Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine geringe Impfquote - das ist nicht gut um die Corona-Pandemie einzudämmen. Es gilt jetzt also massiv und flächendeckend
Ungeimpfte von der Wirksamkeit einer Corona-Schutzimpfung zu überzeugen. Ich werde mich auch weiterhin parlamentarisch dafür einsetzen, die Impfquote mit barrierefreien Angeboten zu erhöhen.
Herzliche Grüße
Katharina Schulze