Was meinen Sie dazu?
Die Corona-Impfung ist keine Sterilimpfung, demnach können auch vollständig Geimpfte das Virus an Andere weitergeben. Die Impfung kann zwar die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufes - für einen selbst - reduzieren, rechtfertigt aber nicht die politisch einseitige Debatte. Um Impfdurchbrüche zu erkennen, muss man logischerweise auch Geimpfte und Genesene testen. Die Verantwortlichen sollten deshalb nicht "die Pandemie der Ungeimpften" ausrufen, denn es ist wissenschaftlich klar, dass die Pandemie alle betrifft. Genesene, Geimpfte und Ungeimpfte sind deshalb in den Grundrechten gleichzustellen. Wenn man testet, dann müssen alle getestet werden, nur so kann man eine wissenschaftlich korrekte Statistik erheben. Die "Milchmädchenrechnung" von der Politik sollte sofort beendet werden.
S. U., Hollstadt
Sehr geehrter Herr U.,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht. Es ist korrekt, dass auch vollständig Geimpfte an COVID-19 erkranken und das Virus an andere weitergeben können. Schaut man sich jedoch die aktuellen Statistiken für Bayern an, dann waren von Ende Juli bis Mitte August rund 85 Prozent der in bayerischen Krankenhäusern behandelten COVID-19-Patienten ungeimpft, Stand 28.8.2021 lag die die 7-Tages-Inzidenz unter Ungeimpften bei 110,55 Infektionen pro 100.000 Einwohnern, bei Geimpften nur bei 9,18 pro 100.000 Einwohnern (Quellen: Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, https://www.br.de/nachrichten/bayern/holetschek-zahlen-belegen-pandemie-der-ungeimpften,ShJKzTE= ). Die Zahlen belegen also deutlich, dass Ungeimpfte einen höheren Anteil an steigenden Corona-Zahlen haben als Geimpfte.
Oberste Prämisse muss weiterhin sein, das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu schützen, damit alle Menschen, die auf medizinische Versorgung angewiesen sind, diese auch erhalten. Wenn Ungeimpfte 85% Prozent der Hospitalisierungen aufgrund einer COVID-19 Infektion ausmachen, ist es gerechtfertigt, dass für sie andere Schutzmaßnahmen gelten als für Geimpfte und Genese, die die Krankenhäuser weniger belasten. Daneben heißt es weiterhin: Die Impfrate durch niedrigschwellige Angebote erhöhen, denn Impfen schützt, sowohl vor der Erkrankung, als auch vor einem schweren Verlauf und ist auch ein Beitrag zur Solidarität.
Herzliche Grüße
Katharina Schulze