Frage an Katharina Schulze von Laurin S. bezüglich Innere Angelegenheiten
Sehr geehrte Frau Schulze,
vor kurzem haben Sie sich gegen das private Silvesterfeuerwerk ausgesprochen. Ich möchte sie daher fragen, ob Ihnen bewusst ist, dass auch das Feuerwerk eine Leidenschaft ist, welcher viele Menschen nachgehen. Dabei kann diese Passion, sofern man keinen Pyrotechnikerschein hat, nur einmal im Jahr ausgelebt werden.
Zudem möchte ich darauf aufmerksam machen, dass Feuerwerk weitaus weniger schädlich für die Umwelt ist als bisher angenommen. So hat der VPI (Verband der pyrotechnischen Industrie) in einer Studie ermittelt, dass durch Feuerwerk pro Jahr nur etwa 2050 statt 4000 - 5000 Tonnen an Feinstaub entstehen. Des Weiteren liegt der CO2-Ausstoß des Feuerwerks an der Gesamtemission in Deutschland bei lediglich etwa 0,00013 %. Diese Zahlen wurden vom Umweltbundesamt verifiziert.
Dazu kommt, dass der vom Feuerwerk erzeugte Feinstaub innerhalb kürzester Zeit wieder verschwunden ist, da er hygroskopisch ist.
Anhand dieser Erkenntnisse stellen sich folgende, weitere Fragen:
Sind Sie trotz dieser Ergebnisse weiterhin für ein Verbot des privaten Silvesterfeuerwerks und glauben Sie, dass Verbote wirklich zielführend sind?
Ich bin mir im klaren darüber, dass es auch Tiere gibt, die Angst vor Feuerwerk haben und Müll entsteht. Dennoch ist Silvester nur einmal im Jahr und das Feuerwerk eine langjährige Tradition. Zum letzten Jahreswechsel hab es in Bayern gerade einmal 25 Unfälle durch Pyrotechnik, was aus der Antwort Ihrer schriftlichen Anfrage an den Bayerischen Landtag vom 08.01.2020 hervorgeht. Klar ist jeder Unfall einer zu viel. Dennoch stellt anhand dieser Erkenntnisse folgende Frage:
Sind Appelle an die Bevölkerung nicht besser als Verbote?
Sehr geehrter Herr S.,
danke für Ihre Frage. Jedes Jahr werden Feiernde und Einsatzkräfte in der Silvesternacht durch Feuerwerkskörper verletzt und es entstehen hohe Sachschäden. Alleine in Bayern musste die Polizei in der Silvesternacht 2021/2022 in 3.500 Fällen ausrücken. Dabei wurden 18 Beamt*innen verletzt und in 19 Fällen kam es zu Übergriffen auf die Einsatzkräfte. Zudem wurden 22 Brände gemeldet, davon einer mit Personenschaden und es entstand ein Sachschaden von 10.810 Euro. Weitere Informationen und Zahlen finden Sie in der Antwort auf meine Schriftliche Anfrage: https://katharina-schulze.de/wp-content/uploads/2022/02/Schulze_2005-I.pdf
Wie Sie richtig schreiben, werden zudem in der jeder Silvesternacht rund 2050 Tonnen Feinstaub freigesetzt. Jede verletzte Person, jeder Euro Sachbeschädigung, jede Tonne Feinstaub ist in meinen Augen eine zu viel – und das wäre jeweils vermeidbar gewesen. Dass das Silvesterfeuerwerk für viele Tradition und für manche Leidenschaft ist, weiß ich. Ich bevorzuge aber wenige zentrale, durch Kommunen oder andere staatliche Einrichtungen organisierte Feuerwerke für alle Interessierten an Silvester.
Herzliche Grüße
Katharina Schulze