Frage an Katharina Schulze von Harald K. bezüglich Umwelt
Hallo Frau Schulze,
am 15.2.2019 habe ich ihnen auf diesem Portal eine Frage bezüglich einer Empfehlung des Club of Romes gestellt, die sie dem Anschein nach bewußt nicht beantworten möchten. Die Frage lautete: „Weshalb sind die Grünen nicht der Meinung, daß die Begrenzung des Bevölkerungswachstums sich nachhaltig auf Fauna, Flora und Klima dieses Planeten und nicht zuletzt auf das Überleben der Menschheit, auswirken würde?“
Frage: Gibt es einen speziellen Grund weshalb diese Frage von ihnen bisher nicht beantwortet wurde?
Falls sie den Club of Rome nicht kennen oder Probleme haben die damaligen Empfehlungen zu recherchieren, empfehle ich die Lektüre zwei Wikipedia Artikel zum Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums
https://de.wikipedia.org/wiki/Club_of_Rome
bzw. das Buch: Die Grenzen des Wachstums, Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit, Meadows u.a., DVA (1972), ISBN-10: 3421026335
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, ihr
H. K.
Ansbach
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. Gerne antworte ich Ihnen erneut auf Ihre Frage.
Sie schreiben mich als Landespolitikerin zum Thema globales Bevölkerungswachstum an, dass ich in meinem direkten Wirken im bayerischen Landtag nicht beeinflussen kann. Es ist richtig, dass der Verbrauch von Ressourcen in direktem Zusammenhang zur Anzahl der lebenden Menschen steht. Allerdings gibt es einen enormen Unterschied beim konkreten Ressourcen-Verbrauch pro Kopf zwischen den Mensch die in Industriestaaten leben und Menschen, die in Ländern des globalen Südens leben. So lag 2016 der durchschnittliche Ausstoß von CO2-Emissionen durch Verbrennung pro Person 2016 bei 14,95 Tonnen in Nordamerika und bei 6,1 Tonnen in Europa, während er in Afrika lediglich bei 0,95 Tonnen lag.
Wir wissen, dass die Anzahl der Kinder je Familie in Afrika oder Asien im direkten Zusammenhang steht mit dem Zugang zu Bildung. Angesichts des Bevölkerungswachstums müssen wir also vor allem die Rechte der Frauen und Mädchen vor Ort in den Fokus nehmen. Wir setzen uns für eine Demografiepolitik ein, die Frauen in ihrem Recht auf Bildung und sexuelle Selbstbestimmung unterstützt, kostenlose Schulbildung bereitstellt sowie Arbeitsmöglichkeiten für junge Frauen und Männer schafft. Wichtig in diesem Kontext ist auch der selbstbestimmte Zugang zu zuverlässigen Verhütungsmitteln insbesondere im ländlichen Raum und eine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung über Sexualität und Reproduktion um das Thema selbstbestimmte Familienplanung im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.
Herzliche Grüße
Katharina Schulze