Frage an Katharina Schulze von Regina T. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
sehr geehrte frau schulze,
bayern bekommt ein artenschutzgesetz, aber wie sieht es eigentlich mit der artgerechten haltung der milchkühe aus?
das zumindest für mich unbedingte symbol bayerns die milchkuh in herrlicher landschaft sehe ich immer seltener. wie ist die tendenz? werden mit einem hilfsprogramm die bauern gefördert, die ihre kühe auf die weide lassen oder sterben diese betriebe immer mehr aus zugunsten großer betriebe, wo eine kuh keine wiese mehr zu sehen bekommt dafür einen "Laufstall" und ev. schlimmeres (siehe auch ARD-sendung "ReportMainz"vom 9.7.:"tierquälerei an milchkühen"
gibt es konkrete pläne der grünen zu diesem thema?
Liebe Frau T.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Auch mich macht der aktuelle Tierqualskandal in einem Allgäuer Milchviehbetrieb sehr betroffen! Es ist schwer nachvollziehbar, dass wir in Bayern erneut bei einem tierfabrikartigen Agrarbetrieb tierunwürdige Zustände feststellen müssen.
Wir Grünen im Bayerischen Landtag vertreten dazu eine klare Position: Kühe sind Lebewesen und keine Milchmaschinen. Ausbeuterische Massentierhaltung, bei der Tiere zu Tode geschunden werden, kann und darf nicht der bayerische Weg in der Landwirtschaft sein. Wir haben dafür ein grünes Konzept entwickelt, indem wir uns detailliert damit beschäftigt haben, wie eine verantwortungsvolle und ethisch korrekte Tierhaltung gestaltet werden muss: https://www.gruene-fraktion-bayern.de/fileadmin/bayern/user_upload/download_dateien_2018/Konzepte/1_Tierschutz_Konzept_2017.pdf
In Bezug auf landwirtschaftliche Betriebe setzen wir uns unter anderem für eine ausreichende finanzielle Förderung der Bio-Landwirtschaft und Bio-Tierhaltung ein. Die Förderung der ökologischen Tierhaltung muss hierbei immer höher sein als die Förderung einer tiergerechteren und umweltschonenderen konventionellen Tierhaltung. Ohne öffentliche Förderungen für einen Wandel zu mehr Tier- und Umweltschutz wird es nicht gehen. Deshalb ist eine Umschichtung der EU-Gelder weg von der reinen Flächenprämie hin zu einer Prämie für die Umsetzung des Wandels in der konventionellen Tierhaltung unabdingbar.
Herzliche Grüße
Katharina Schulze