Frage an Katharina Schulze von Bernd H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Schulze,
mit Interesse habe ich Ihre Rede im Landtag bei Phoenix verfolgt und hätte gerne nachfolgende Fragen geklärt:
- wie wollen Sie die Akzeptanz zur Abschaffung der bestehenden Abstandsregelung bei Windkraftanlagen herstellen und ist Ihnen die Problematik der Betroffenen, die in der Nähe solcher Anlagen leben überhaupt bekannt,
- wie sieht die Bilanz in puncto Naturschutz aus - im letzten Jahr gab es im hiesigen Bereich ( zwei Windräder) noch sieben Milane - heuer null,
- wieviel Bäume wollen Sie für Stromtrassen und Windräder fällen lassen,
- wie wollen Sie die Bevölkerung die in der Nähe dieser Trassen leben muss von der Notwendigkeit selbiger überzeugen - das Argument Küstenschutz dürfte in Bayern nicht zugkräftig sein,
- aus welcher Quelle (nicht Steckdose) beziehen wir im November 2030 am Abend unseren Strom und wird er noch bezahlbar sein?
Mit freundlichen Grüßen
B. H.
Sehr geehrter Herr Herwig,
vielen Dank für Ihre Fragen! Zukunftsorientiertes Wirtschaften gibt es nur im Einklang mit der Umwelt. Die Entwicklung der erneuerbaren Energien weist beispielhaft den Weg: Noch vor 20 Jahren wurden sie belächelt, heute sind sie dank richtiger politischer Entscheidungen und mutiger Unternehmer*innen das Rückgrat unserer Stromversorgung.
Wir Grüne setzen auf Windenergie, weil wir das Klima schützen wollen. Schreitet die Erdüberhitzung im heutigen Tempo voran, werden wir eines Tages den Vorwurf unserer Kinder und Enkelkinder bekommen, warum wir nichts für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen unternommen haben. Die Frage nach der Ästhetik von Windrädern dürfte spätestens bei der nächsten Generation eine untergeordnete Rolle spielen.
Gleichwohl setzen wir uns für strenge Vorgaben ein, die Mensch und Natur vor gesundheits- und artenschutzgefährdenden Auswirkungen schützt. Diese Anforderungen sehen wir unter anderem durch das Bundesimmissionsschutzgesetz erfüllt. Die konkreten Planungen, wo Windräder genau gebaut werden sollen, wollen wir in die Hände der Regionalplanung legen. Das vermeidet zum einen Kirchturmdenken in einzelnen Kommunen und gewährleistet zum anderen eine demokratische Beteiligung. Dafür fordern wir seit längerem, die Regionalen Planungsverbände finanziell und personell besser auszustatten, um ihnen die Möglichkeit zur Durchführung von Bürgerveranstaltungen, Mediationen etc. zu geben. Dieselben Möglichkeiten sollten den Planungsbehörden für überregionale Stromleitungen gegeben werden, wobei hier die Übertragungsnetzbetreiber bereits anständige Arbeit machen.
Herzliche Grüße
Katharina Schulze