Frage an Katharina Schulze von Herbert H. bezüglich Umwelt
In Bayern haben wir etwa 20.000 bauliche Sperren in Flüssen, die nicht für Wasserkrafterzeugung genutzt werden. Möchten Sie diese nutzen? Welche Anträge dazu gab es in der Vergangenheit bereits dazu aus Ihrer Partei?
Freundliche Grüße
H. H.
Sehr geehrter Herr Herz,
für uns Grüne hat die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie Priorität. Sie fordert eine Durchgängigkeit für Fische an diesen Querbauwerken. Dort wo es geht, sollte deshalb ein Rückbau der Querbauwerke und eine Renaturierung des Gewässers erfolgen. Das sind wir dem schlechten Zustand der Flussfische schuldig, die fast sämtlich auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten stehen. An Querbauwerken, bei denen eine Renaturierung nicht möglich ist und ein Wasserkraftausbau sich mit einer ökologischen Verbesserung und Durchgängigkeit des Gewässers kombinieren lassen, halten wir einen Ausbau der Wasserkraft für denkbar. Dabei sind für uns aber weitere Restriktionen zu beachten. Naturschutzgebiete oder Natura 2000-Gebiete scheiden für Wasserkraftneubauten aus, ebenfalls Fluss- und Bachstrecken mit hochgradig bedrohten Fischarten. Neubauten sind weiterhin mit fischschonenden Turbinen auszurüsten. Mit bereits 4200 Wasserkraftanlagen in Bayern sehen wir die Wasserkraft in Bayern als sehr gut ausgebaut an, so dass wohl nur wenig Potenzial für Neubauten, die auch wirtschaftlich betrieben werden können, bleibt.
Herzliche Grüße
Katharina Schulze