Frage an Katharina Schulze von Rosinea S. bezüglich Verkehr
LIebe Frau Schulze,
danke für Ihre Antwort. Ich bin auch Ihrer Meinung, daß es einfach unverantwortlich ist, jeden Tag 13 Hektar unter Asphalt und Beton verschwinden zu lassen.
Aber Sie bleiben eine Antwort darauf schuldig, wie Sie und Ihre Partei dieses Problem lösen wollen.
Was ich mich aber frage, ist, wie wollen Sie und Ihre Partei den Flächenfraß stoppen, und gleichzeitig die Migration nicht nur nicht be-begrenzen, sondern sogar noch ausweiten? Sollen die Migranten in Luftschlössern untergebracht werden?
Sehr geehrte Frau S.,
steigende Mieten, mäßige Bautätigkeit im mittleren und unteren Preissegment und eine sinkende Zahl an Sozialwohnungen waren schon weit vor dem Zuzug von Flüchtlingen Realität in bayerischen Ballungsräumen. Zu lange wurde der soziale Wohnungsbau im Freistaat vernachlässigt.
Während das Mietniveau in vielen bayerischen Großstädten unaufhaltsam steigt, hat sich der Bestand an Sozialwohnungen in den vergangenen 15 Jahren nahezu halbiert. Und der Bestand an Sozialwohnungen schrumpft weiter, weil jährlich mehr Wohnungen aus der Bindung fallen als neue hinzukommen. Der Druck auf den Wohnungsmärkten darf aber nicht auf dem Rücken der Schwachen ausgetragen und zu Ressentiments gegenüber Migrantinnen und Migranten führen.
Wir wollen bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen im Freistaat. Für uns ist deshalb entscheidend, dem sozialen Wohnungsbau Vorfahrt einzuräumen. Wir wollen in den nächsten 5 Jahren 50.000 Wohnungen mit Sozialbindung schaffen und durch eine passgenaue Wohnraumförderung dafür sorgen, dass Wohnungen dauerhaft günstig bleiben. Flächensparen und Wohnungsbau stehen dabei nicht im Widerspruch - im Gegenteil. Wohnbau und Gewerbe sollen sich weiter entfalten dürfen. Unser Grundsatz lautet dabei Innen- vor Außenentwicklung. Das Leitbild hierfür ist die Stadt der kurzen Wege, die Wohnen, Arbeit und Freizeit verbindet.
Bei der Mobilisierung von Bauland setzen wir Grüne zudem auf behutsame horizontale und vertikale Nachverdichtung. Die bundesweiten Innenentwicklungspotentiale sind mit einem Umfang von ca. 120.000-165.000 ha beträchtlich. Ein Fünftel dieser Fläche ist kurzfristig als Bauland nutzbar, mit qualitätsvoller Nachverdichtung ließen sich weitere Potenziale nutzen. Mit einer konsequenten Innenentwicklungs-Strategie der Kommunen, intelligentem Flächenmanagement, flächenschonender Gewerbeentwicklung durch interkommunale Kooperationen und weiteren Maßnahmen erhalten wir beides: Ein lebenswertes Bayern mit reizvoller Natur und lebhaften Orten sowie ein prosperierendes Bayern mit starker Wirtschaft.
Unser detaillierteres Konzept zum Flächensparen können Sie auf den Seiten der Grünen Landtagsfraktion nachlesen: https://www.gruene-fraktion-bayern.de/fileadmin/bayern/user_upload/download_dateien_2018/Konzepte/170110_Konzeptpapier_Flaechenfrass.pdf
Herzliche Grüße
Katharina Schulze