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Katharina Schulze
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Frage von Gabi B. •

Frage an Katharina Schulze von Gabi B. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Schulze,
das Wahlprogramm der Grünen spricht nur von ANDEREN Energiequellen, nicht aber vom Energie SPAREN. Die Reduktion des Konsums jedes Einzelnen spielt für die Grünen offentsichtlich keine Rolle. Glauben Sie, dass unser aktuelles Wirtschaftssystem, das allein durch Konsum und Wachstum funktioniert, tatsächlich nachhaltig ist? Wenn nein, warum wird ausgerechnet von den Grünen kein Wechsel des Wirtschaftssystems angestrebt?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau B.,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht! In unserem Wahlprogramm fordern wir neben dem Ausbau einer klimafreundlicher Energieerzeugung, den heutigen Stromverbrauch um mindestens 1 Terrawattstunde pro Jahr zu senken (Wahlprogramm, Seite 11). Dieses Ziel ist ambitioniert, wenn man bedenkt, dass wir künftig weit mehr Strom im Bereich der Elektromobilität und beim Heizen unserer Häuser benötigen werden. Insgesamt beruht unsere Energiepolitik auf drei Säulen: 1. Zuerst Energiesparen. 2. Energie effizient einsetzen. 3. Erneuerbare Energien ausbauen. Unser ausführliches Konzept mit vielen Bausteinen zum Energiesparen finden Sie auf der Website der Grünen Landtagsfraktion:
https://www.gruene-fraktion-bayern.de/fileadmin/bayern/user_upload/ContentFiles/160114_gruene_klimaschutzkonzept_strom.pdf

Unser Ziel lautet „immer besser“ statt „immer mehr“. Wir wollen Lebensqualität für alle. Noch heute beruht die Finanzierung der öffentlichen Haushalte und der sozialen Sicherungssysteme auf der Annahme, das Wirtschaftswachstum müsse und bleibe immer hoch und stetig. Doch in der globalisierten Wirtschaft erleben wir zunehmend, dass Wachstum nicht mehr automatisch höhere Einkommen oder mehr Arbeitsplätze nach sich zieht. Im Gegenteil: Die negativen Folgen einer einseitigen Orientierung auf Wachstum und Gewinnmaximierung sind mittlerweile unübersehbar.

Wir wollen die Fixierung der Politik alleine auf hohe wirtschaftliche Wachstumsraten überwinden. Dabei lehnen wir Wachstum nicht per se ab. In Bereichen wie zum Beispiel Bildung, Erneuerbare Energien oder Kinderbetreuung treten wir für mehr Wachstum ein. Doch Wachstum alleine ist kein Wert an sich. Es hat dort seine Berechtigung, wo es einer besseren Lebensqualität aller dient. Nur einer Politik, die ökologisch, sozial und wirtschaftlich verantwortlich handelt, wird es gelingen, das Finanzsystem zu stabilisieren, die Verschuldung der öffentlichen Hand zurückzufahren und für sozialen Ausgleich zu sorgen.

Herzliche Grüße
Katharina Schulze

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