Frage an Katharina Schulze von Wolfgang H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Liebe Frau Schulze
Sie sind ja anerkannte Gegnerin des Flughafens im Erdinger Moos und des Fliegens ganz generell. Politische Glaubwürdigkeit hat natürlich viel auch mit dem Vorbildverhalten zu tun.
Können Sie mir deshalb schildern, welche Verkehrsmittel Sie seit Ihrer Wahl genutzt haben und waren, wenn, Sie geflogen sind? Können Sie auch Ihre privaten Flüge wegen der Glaubwürdigkeit mit benennen?
Sehr geehrter Herr Heidecker,
Vielen Dank für Ihre Frage. Sie haben Recht: "Man muss von Politikern erwarten können, dass Wort und Tat übereinstimmen.“ - das stammt von Hans Jochen Vogel und beschreibt auch mein Selbstverständnis als bayerische Landtagsabgeordnete.
Privat fahre ich in München fast täglich mit dem Fahrrad, besitze kein Auto und auch meine privaten Urlaubsreise im Sommer habe ich mit der Bahn durchgeführt. Ich versuche immer Alternativen zum Fliegen zu finden und so dieses klimaschädliche Transportmittel maßvoll zu nutzen.
Meine bisherigen Dienstreisen, davon bereits einige nach Berlin und Brüssel, bestritt ich grundsätzlich mit der Bahn. Ich bin seit der Landtagswahl zweimal geflogen, im Oktober 2014 (nach und von Norwegen) im Rahmen einer Informationsfahrt der Fraktion.
In einem Punkt muss ich Ihnen allerdings widersprechen: ich bin keine generelle Gegnerin des Flughafen Münchens. Ich engagiere mich gegen die dritte Startbahn am Münchner Flughafen, weil alle Studien und Zahlen darauf hinweisen, dass sie nicht benötigt wird, da die Flugbewegungen seit Jahren zurückgehen. Deswegen sehe ich es nicht ein, dass unsere wertvolle Heimat für eine dritte Startbahn zubetoniert werden soll, Steuergelder in ein Projekt gesteckt werden, welches nicht notwendig ist und die Menschen vor Ort noch mehr unter dem Lärm und den Abgasen leiden müssen. Die Bürgerinnen und Bürger in München haben beim Bürgerentscheid diese Punkte ebenfalls so gesehen, deswegen gab es ja ein klares "Nein" aus der Landeshauptstadt zum Bau der dritten Startbahn.
Mit herzlichen Grüßen,
Katharina Schulze