Frage an Katharina Dröge von Alexander B. bezüglich Bildung und Erziehung
Guten Tag,
wie wir aus den Medien erfahren steigt der Anteil der Coronavariante Delta immer weiter an.
Sehr viele Fachleute und Politiker sehen die Fortführung des Präsenzunterrichts im Herbst bereits sehr kritisch.
Wir möchte nun von Ihnen wissen, welche konkreten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts Sie vorschlagen bzw. planen.
Eine Aufhebung des Präsenzunterrichts wäre unserer Meinung nach weder den Kindern noch den Eltern erneut zumutbar.
Wir hoffen, dass es nicht wieder bei leeren Versprechungen oder einem Ignorieren der Situation endet.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander und Dr. Annette Bruchner
Guten Tag Alexander und Dr. Annette Bruchner,
vielen Dank für Ihre Frage.
In den zurückliegenden 18 Monaten waren Kinder und Jugendliche zu oft die Leidtragenden der Covid-19-Pandemie und das muss sich dringend ändern. In Hinblick auf das kommende Schuljahr dürfen jetzt nicht dieselben Fehler gemacht werden wie letzten Sommer, sondern sicherer Schulunterricht in Präsenz sollte abgesichert durch Schutzmaßnahmen ermöglicht werden. Wichtig ist dabei sowohl der Einbau von geeigneten Luftfilteranlagen in Klassenräumen als auch die schnelle und gezielte Impfung des pädagogischen Personals sowie der Eltern schulpflichtiger Kinder.
Als Monitoring und Screening Instrument halten wir es für wichtig, die Testpflicht an Schulen beizubehalten. Denn auch wenn wir gerade auf einem sehr guten Weg sind, ist die Pandemie noch nicht vorbei. Vorsichtsmaßnahmen helfen, einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen, wie gerade u.a. in England zu beobachten, abzumildern wenn nicht sogar zu vermeiden. Wir werden absehbar in eine Phase kommen, in der ein Großteil der impfwilligen Erwachsenen und vor allem der besonders gefährdeten Personengruppen in Deutschland geimpft ist. Gleichzeitig werden Kinder derzeit keine Schutzimpfung erhalten, was dazu führen wird, dass die Infektionszahlen besonders in dieser Altersgruppe zunehmen werden.
Ein Grund zur Vorsicht ist die starke Ausbreitung der ansteckenderen Delta Variante in etlichen Ländern. Derzeit gibt es auch bereits vereinzelte Ausbrüche in Schulen mit der Delta-Variante, die durch die regelmäßigen Screening-Tests in der Schule entdeckt wurden (siehe: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/corona-delta-variante-in-frankfurter-grundschule-halb-hessen-mit-einstelliger-inzidenz-17395936.html). Unter diesen Gesichtspunkten halten wir es für notwendig und zumutbar, die Testpflicht beizubehalten. Damit bekommen wir weiterhin ein realistisches Lagebild und können bei einem möglichen erneuten Anstieg der Infektionszahlen schnell und lokal reagieren, ohne den gesamten Präsenzunterricht zu gefährden. Wir sagen aber auch deutlich, dass die Testpflicht genauso am Arbeitsplatz, bei körpernahen Dienstleistungen und für Reiserückkehrer gelten muss.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Dröge