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Katharina Dröge
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Frage von Heribert H. •

Frage an Katharina Dröge von Heribert H. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Katharina Dröge,

halten Sie das Reinheitsgebot heute noch für Sinnvoll? Das Reinheitsgebot ist aufgrund der Großbrauereien bereits verwässert (siehe: https://youtu.be/a998jInVAZQ ) oder Ablehnung der Unesco zum Reinheitsgebot. Sollte nicht das Reinheitsgebot wieder in seiner Ursprungsform eingesetzt werde oder komplett abgeschafft werden?

Freundliche Grüße

H. H.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage zum Reinheitsgebot auf Abgeordnetenwatch.

Wir Grünen befürworten eine bundesweit einheitliche Regelung hinsichtlich der Verarbeitung und Zusammensetzung von Bier bzw. Bierspezialitäten, die als „besondere Biere“ zugelassen werden. Es ist nicht nachvollziehbar, warum in einigen Bundesländern „besondere Biere“ zulässig sind, in anderen jedoch nicht. Bei der Diskussion darüber, was als Bier, besonderes Bier oder Biermischgetränk zulässig ist, sollten die Verbrauchererwartungen ausschlaggebend sein und sichergestellt werden, dass die Bezeichnung nicht über die Zusammensetzung des Biers täuscht. Es muss deutlich erkennbar sein, wenn ein Bier anders als nach dem Reinheitsgebot zusammengesetzt ist. Auch hinsichtlich des Reinheitsgebots müssen Verbrauchererwartungen berücksichtigt werden, z.B. bei der Frage nach Verarbeitungsstoffen. Die Verwendung von PVPP, wie in dem von Ihnen verlinkten NDR-Beitrag erwähnt, ist in diesem Zusammenhang problematisch.

Darüber hinaus setzen wir Grüne uns gegen Biopatente auf Braugerste und daraus hergestelltes Bier ein und haben einen entsprechenden Antrag in den Bundestag eingebracht. Der jüngste Beschluss der 38 Vertragsstaaten des Europäischen Patentübereinkommens hat leider nicht den erhofften klaren Ausschluss von konventionellen Züchtungen von der Patentierbarkeit erbracht, sondern lässt weiterhin u.a. Patente auf Basis von Zufallsmutationen zu. Die wachsende Privatisierung genetischer Ressourcen und damit unserer Ernährungsgrundlagen durch wenige Konzerne ist damit nicht gestoppt. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass alle konventionell gezüchteten Pflanzen und damit auch Braugerste einem klaren Patentierungsverbot unterliegen.

Mit freundlichen Grüßen,
Katharina Dröge

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