Frage an Katarina Barley von Wolfgang S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Barley, was unternimmt Ihre Fraktion anlässlich der fortschreitenden Abholzung des Regenwaldes sowie der Bedrohung der dort lebenden Menschen? Mit freundlichen Grüßen W. S.
Sehr geehrter Herr Steven,
in der sozialdemokratischen S&D-Fraktion sehen wir die fortschreitende Abholzung des Regenwaldes sowie die Bedrohung der dort lebenden Menschen mit großer Besorgnis.
Das Europäische Parlament erarbeitet gerade einen Bericht zu genau diesem Thema. Federführend ist dabei meine Kollegin Delara Burkhardt, ebenfalls von der SPD. Frau Burkhardt will vorschlagen, dass Unternehmen, die Produkte auf den europäischen Markt bringen, die ein Risiko für Entwaldung darstellen (z.B. Soja, Fleisch, Mais, Palmöl, Kakao, Kaffee,...), nachweisen müssen, dass für diese Produkte keine (Regen-)Wälder in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt wurden.
Ebenfalls sollen diese Unternehmen nachweisen müssen, dass bei dem Anbau, der Ernte oder Produktion dieser Güter keine Menschenrechte verletzt wurden. Denn die Verletzung von Menschenrechten geht oft mit der Zerstörung von Ökosystemen wie Wäldern einher.
Vorausgesetzt, dass die Mehrheit des Europäischen Parlaments diesen Vorschlag unterstützt, wird dieser Bericht die Europäische Kommission dazu auffordern, einen Gesetzesvorschlag für ein solches Lieferkettengesetz vorzulegen. Mit einem ersten Entwurf des Parlamentsberichts zu entwaldungsfreien Lieferketten ist bis Mitte Juni zu rechnen. Die Abstimmung im Europäischen Parlament ist für Ende Oktober vorgesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Katarina Barley