Frage an Katarina Barley von Thea H. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Hemann,

vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Frage.

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist die soziale Frage unserer Zeit. Weit mehr als eine Million Wohnungen fehlen. Nicht nur, aber vor allem in den großen Städten und Ballungsräumen wie auch in den Universitätsstädten. Und die neuesten Prognosen verheißen nichts Gutes: In den ohnehin schon teuren Großstädten werden die Mieten in den nächsten Jahren weiter steigen. Aber auch außerhalb von Ballungsräumen sorgen sich immer mehr Menschen wegen des knapper werdenden bezahlbaren Wohnraums. Vor allem für Familien, Alleinerziehende, Rentner und Studierende fehlt bezahlbarer Wohnraum. Über vierzig Prozent der Haushalte in den Großstädten müssen mehr als ein Drittel ihres Haushaltseinkommens für die Miete ausgeben. Das ist eindeutig zu viel.

Die Wohnungsfrage ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Deswegen müssen wir die Wohnungsbauoffensive als wichtigstes Mittel gegen Wohnungsknappheit und steigende Mieten, die wir in der vergangenen Legislaturperiode unter sozialdemokratischer Federführung begonnen haben, konsequent fortsetzen. Grundlage dafür sind die von der SPD durchgesetzten Vorhaben des aktuellen Koalitionsvertrags, die auf einem Mix aus Investitionsanreizen für den öffentlichen und privaten Wohnungsbau, der Mobilisierung von Bauland, der Weiterentwicklung unseres sozialen Mietrechts und einer sozialpolitischen Flankierung durch die Anpassung des Wohngelds basieren. Gleichzeitig gilt, wenn wir den immensen Druck aus den Ballungszentren herausnehmen wollen, müssen die ländlichen Räume und kleinen bis mittelgroßen Städte langfristig lebenswert bleiben.

Mit freundlichen Grüßen
Katarina Barley, MdB