Frage an Katarina Barley von Matthias J. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Barley,
Sie haben am 26.02. auf meine Frage vom 22.01. geantwortet, jedoch scheint Ihnen der entscheidende Punkt meiner Frage entgangen zu sein. Es geht um fehlende Anreize für preisstabile Energie-Tarife.
Wenn Sie nicht von vorneherein jährlich Ihren Gas- oder Stromanbieter wechseln wollen, suchen Sie in Vergleichsportalen nach Tarifen ohne Neukundenrabatten oder Wechselboni. Sie erwarten dann einen fairen Tarif, der hoffentlich auch über die erste Vertragsperiode hinaus fair bleibt. Irgendwann bekommen Sie dann ein Preiserhöhungsschreiben mit dem üblichen Bla Bla von wegen gestiegener Beschaffungskosten. Im Vergleichsportal rangiert Ihr Anbieter jedoch weiterhin unter den günstigsten. Und nur wenn Sie genauer hinsehen, stellen Sie fest, dass der dort für den selben Tarif ausgelobte Preis um einiges günstiger ist, als das, was im Preiserhöhungsschreiben steht. Die wahre Begründung für die Preiserhöhung müsste somit lauten: "Sehr geehrter Kunde, nachdem Sie eine Vertragsperiode lang von unserem Kampfpreis profitiert haben, müssen wir Sie nun leider zur Kasse bitten, damit wir dieses Geschäftsmodell aufrechterhalten und den enormen Aufwand für Werbung, Provisionen und Wechsel-Abwicklungen finanzieren können". Gemäß diverser Rückfragen gelten die veröffentlichten
Preise immer nur für NEUKUNDEN, und bei Tarifen, die formal ohne Neukundenrabatt oder Wechselbonus angeboten werden, ist dieser lediglich VERHEIMLICHT!
Ich sehe darin eine Verbrauchertäuschung!
Nun meinen Fragen:
* Was möchten Sie gegen diese Art der Verbrauchertäuschung unternehmen?
* Welche Anreize möchten Sie setzen, damit Strom- und Gasanbieter zukünftig preisstabile Tarife entwickeln?
* Welche Möglichkeiten möchten Sie dem Verbraucher an die Hand geben, in Vergleichsportalen gezielt nach solchen preisstabilen Tarifen zu filtern?
In meiner Frage vom 22.01. habe ich bereits einige Vorschläge gemacht, auf die Sie leider nicht eingegangen sind.
Freundliche Grüße
M. J.