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Katarina Barley
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Frage von Ulf Z. •

Frage an Katarina Barley von Ulf Z. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Dr. Barley,

wie ich der Auflistung hier entnehme, votieren gut 80 % Ihrer JA-Stimmen für den Kriegseinsatz der Bundeswehr und keine dagegen.

Wäre es für Sie als Frau auch möglich, sich auch auf andere Weise für die Beendigung von Waffengewalt in den Krisenregionen einzusetzen?
Z.B. durch Förderung eines Dialogs deutscher Frauen, insbesondere Politikerinnen, mit den Müttern und Frauen dortiger Kämpfer, sie für bessere Betätigungsfelder als den Dienst mit der Waffe zu ermutigen. Dann würden Gewaltherde erst gar nicht in dem Maße entstehen, gegen die unsere Männer vorgehen müssten.

Ich kann auch durchaus die Attraktion von Männern, die sich durchsetzen, Mut zeigen und "was bewegen", sozusagen Kämpfernaturen, auf Frauen verstehen. Werden diese typisch männlichen Qualitäten jedoch zu sehr bevorzugt und bevorteilt, muss man dann aber auch mit Nebenwirkungen und nicht zuletzt Vorkommnissen wie zu Silvester am Kölner Hauptbahnhof rechnen.

Mit freundlichen Grüßen,

Ulf Zibis

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Zibis,

der Einsatz von Waffen ist für uns eine Ultima Ratio. Wir entscheiden uns nicht für eine Bundeswehrmission, ohne die anderen Lösungsansätze und die konkrete Situation im Einsatzgebiet betrachtet zu haben.

Gleichzeitig gilt: Ein Bundeswehreinsatz ist nicht gleich bedeutend, dass unsere Soldatinnen und Soldaten ins direkte Gefecht ziehen. Insbesondere in Mali und Somalia besteht unsere Aufgabe darin, die nationalen Streitkräfte und Ministerien auszubilden und zu beraten. Damit reagieren wir auf die unmittelbare Gefahr, dass diese Länder aufgrund der instabilen politischen Situation zu einem Rückzugsort für Terroristen werden. Insgesamt hat die europäische Mission in Mali bereits zu einer verbesserten Sicherheit und humanitären Lage vor Ort geführt. So konnten zum Beispiel 80 Prozent der Binnenvertriebenen an ihre Heimatorte zurückkehren.

Parallel zu dem laufenden Militäreinsatz wollen wir Vereinbarungen zur Waffenruhe und vertrauensbildende Maßnahmen zwischen den Konfliktparteien unterstützen. Auf diese Weise soll die Sicherheit, die Stabilisierung und der Schutz der Zivilbevölkerung gefördert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Katarina Barley

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