Frage an Katalin Gennburg von Jochen W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo,
ich habe vier Fragen an Sie:
Haben Sie jemals mit der Staatssicherheit der DDR (Stasi) zusammen gearbeitet?
Sind Sie Mitglied in der SED oder eine anderen mit ihr kooperierenden Partei gewesen?
Sind Sie in der BRD verurteilt oder vorbestraft?
Welche Konsequenzen hat es in der Linkspartei, wenn eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet wird?
Ihr
J. W.
Hallo Herr Wähler,
ich bin 1984 in der DDR geboren und insbesondere im Nachwendedeutschland aufgewachsen. Ich war nie Mitglied der Staatssicherheit oder einer kooperierenden Ebene. Ich bin 2002 in die Partei des Demokratischen Sozialismus eingetreten, weil ich für einen demokratischen Sozialismus streite und für eine menschliche Gesellschaft. Der demokratische Sozialismus war auch einmal das Ziel der SPD, früher im Wohlfahrtsstaat der Nachkriegszeit. Dieses Ziel hat die SPD aufgegeben und es ist Die LINKE. die sich noch immer zu diesem programmatischen Anspruch bekennt. Der demokratische Sozialismus hat den Anspruch demokratisch, also nicht autoritär und fremdbestimmend zu sein. Die Vorgängerpartei der LINKEN hat in den 1990er Jahren Unvereinbarkeitsbeschlüsse darüber gefasst, dass Angehörige der Staatssicherheit oder ihrer Organe keine führenden Funktionen innehaben dürfen. Die eigene Geschichte hat diese Partei aufgearbeitet und tut dies auch weiterhin. Haben Sie denn die anderen KandidatInnen auch gefragt? Meinem Wissen nach sind etliche SED-Mitglieder nach 1989 in die CDU und die SPD übergelaufen. Wäre doch nicht schlecht, wenn dort auch einmal Geschichtsaufarbeitung stattfände, oder?
Mit freundlichen Grüßen,
Katalin Gennburg