Frage an Karl Waldmann von Wilfried S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo Herr Waldmann,
die Anwohner an der B470 im Forchheimer Stadtteil Burk leiden seit vielen Jahren unter dem Verkehrsproblem. Bitte erklären Sie mir, warum Sie und die Forchheimer Grünen (die ich an sich sehr schätze...) ein Problem damit haben, endlich Entlastung durch eine Südumgehung B470 Westast zu schaffen. Danke
Sennheiser
Sehr geehrter Herr Sennheiser,
bitte glauben Sie mir, dass wir es uns mit einem Standpunkt dazu nicht leicht machen, da Lärm bekanntermaßen ein Stressfaktor ist und auch zu gesundheitlichen Schäden führen kann.
Südumgehung Forchheim (West- und eventuell auch Ostast), Nordumgehung Hausen, Westumgehung Neunkirchen, Westumgehung Dormitz, Talquerung bei Oberzaunsbach ... Das ist ein Auszug aus den aktuell diskutierten Straßenbauprojekten. Dazu die B 470 durch Oesdorf, Wimmelbach oder auch Ebermannstadt. Ich bin der Meinung, dass wir auch mit weiteren Starßenbauprojekten das Verkehrsproblem nicht mehr in den Griff bekommen, zumal die Finanzierung der Projekte offen ist (z.B. stehen im Bundesverkehrswegeplan im vordringlichen Bedarf Projekte in der Höhe von 51 Milliarden € bei einem jährlichen Etat für den gesamten bundesweiten Fernstraßenbau inkl. Erhaltungsmaßnahmen in Höhe von knapp 5 Milliarden €, eines dieser Projekte ist die Südumgehung Forchheim).
Ich bin aber dafür alles Machbare zu tun, um den Menschen zu helfen. Dazu gehören ganz schnelle Maßnahmen wie Tempolimits, Fahrverbote durch Burk für LKWs zu bestimmten Zeiten (wie nachts), was Mautflüchtlinge abhalten würde. Finanzielle Unterstützung für Schallschutzmaßnahmen oder auch verbsserte Teerdecken, die den Schall besser schlucken, sind weitere zeitnahe Verbesserungen.
Und lassen Sie uns nicht die Folgen einer Südumgehung vergessen. Die Route über die B 470 würde für den Durchgangsverkehr attraktiver werden, was ein erhöhtes Verkehrsaufkommen für die Ortschaften bedeutet, die keine Aussicht auf Umgehungsstraßen haben (Oesdorf, Wimmelbach z.B. oder auch das Wiesenttal). Wir werden auch angesichts steigender Benzinpreise und der Grenzen, an die ein ständig steigender Verkehrsstrom stößt, sicher Mobilität in der Form überdenken müssen.
Wir sollten gemeinsam auf die Problematik hinweisen, schnell machbare Verbesserungen einfordern und für eine nachhaltige Mobilität kämpfen, die die Menschen nicht krank macht und die Natur nicht ständig zerstört. Ich hoffe, dass die Haltung der Grünen hiermit ein wenig verständlicher geworden ist.