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Frage von Paul B. •

Frage an Karl Ulrich Voss von Paul B. bezüglich Innere Sicherheit

Hallo Herr Voss,

mich würde mal Interessieren was Sie für das Ehrenamt (insbesondere die Freiwilligen Feuerwehren) tun möchten. Seit Jahren gibt es stark Rückläufige Mitgliederzahlen bei den Freiwilligen Feuerwehren und das Bundesweit. Ein solches Ehrenamt, welches nicht selten ein sehr Gefährliches ist, bekommt in meinen Augen in der Öffentlichkeit viel zu wenig Aufmerksamkeit. Grade in kleinen Städten gibt es ausschließlich Freiwillige Feuerwehren die mitunter weit über 200 Einsätze im Jahr fahren. Einige Städte statten die Angehörigen dieser Wehren nur mit dem nötigsten aus. So müßen z.B: Einsatzstiefel (Kosten belaufen sich um die 200,- Euro) selbst gekauft werden. Dringend benötige Schutzausrüstung muß ebenfalls, nicht selten, selbst finanziert werden. Wie soll man bei diesen Voraussetzungen (Junge) Menschen für dieses Ehrenamt begeistern ? Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich freuen

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Sehr geehrter Herr Becker,

leider kenne ich mich in Zahl, Qualität und Ausstattung ehrenamtlicher Tätigkeit zu wenig aus, um hier eine fundierte Politik vorschlagen zu können. Ich bin, wie Sie vielleicht wissen, eine Art Ich-Partei und versuche vor allem bei dem Thema "gesellschaftliche Debatte der Außen- und Sicherheitspolitik" auf Augenhöhe mit den Partei-Kandidaten zu bleiben. Damit befasse ich mich bereits seit vielen Jahren und dieses Thema hat mich besonders zu meiner Kandidatur bewegt; dafür bitte ich um Ihr Verständnis. Dennoch kann ich Ihnen meine grundsätzliche Einschätzung zu ehrenamtlicher Tätigkeit erläutern - und die ist ein wenig ambivalent:

(1) Wer eine zusätzliche Verantwortung für die Gemeinschaft übernimmt, hat meine volle Anerkennung und muss in jedem Fall diejenige Ausstattung bekommen, die für eine gute und sichere Bewältigung der Aufgaben Standard ist.

(2) Und jetzt kommt der Wermutstropfen für mich: Bedingt durch Haushaltsengpässe nimmt die öffentliche Hand immer öfter Zuflucht zu ehrenamtlicher Aufgabenerledigung und ersetzt dann häufig sozialversicherungsplflichtige Arbeit durch Tätigkeiten, aus denen gerade keine Beiträge zum Steueraufkommen und in die Sozialversicherungskassen fließen. Damit kann dies sogar zu einem selbst verstärkenden Prozess werden: Die ohnehin schon Steuer-arme Kommune wird nochmals ärmer und ärmer und braucht noch mehr Gratis-Arbeit.

Daher bin ich dafür, ehrenamtliche Arbeit tatsächlich auf einen Bereich zu konzentrieren, der entweder ganz typischerweise bereits ehrenamtlich erledigt wird, oder wo ansonsten brachliegende Potenziale älterer, aber noch rüstiger Menschen genutzt werden können und denen gleichzeitig eine sinnstiftende und sozial vernetzende Tätigkeit vermittelt wird - etwa bei Lernpatenschaften oder Berufswegbegleitungen, die der Senior Expert Service vermittelt. In allen Fällen muss aber die Ausstattung stimmen und es sollte darüber hinaus eine wiederkehrende, zumindest symbolische Anerkennung für die geleisteten Dienste geben - auch um diese Dienste nicht völlig beliebig zu machen und tendenziell zu inflationieren.

Mit diesem Verständnis kann ich mich nach der Wahl zum Abgeordneten des Wahlkreises Rhein-Berg einsetzen - soweit es die Bundeskompetenz jeweils erlaubt.

MfG
K. U. Voss