Karl Lauterbach, MdB
Karl Lauterbach
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Frage von Frauke M. •

Wann werden Kinderärzte wieder leitliniengerecht Antibiotika verordnen können und müssen nicht mehr schlechtere (weil Breitband/ ungezielt) und teurere Alternativen in den Apotheken erfragen?

Sehr geehrter Herr Lauterbach,
Seit Wochen (!) können wir unsere Arbeit nicht anständig verrichten: gezielte Antibiosen (z.B. Penicillin V bei Streptokokkenerkrankungen) sind wegen Lieferengpässen nicht möglich.
Wir werden gezwungen, auf Reserveantibiotika, die "breiter" wirksam sind, auszuweichen - das verteuert die Verordnungen und widerspricht dem "Antibiotic Stewardship" - dem verantwortungsvollen Umgang insbesondere mit Antibiotika. Bei noch länger anhaltenden Engpässen sind als nächstes Resistenzen zu erwarten, die aus unkompliziert behandelbaren Infekten schwerwiegende bis tödliche Erkrankungen machen. Auch der Zeitaufwand steigt, da für ein einfaches Rezept bis zu 10 (!!) Apotheken abtelefoniert werden.
Warum besteht dieses Problem in der EU v.a. in Deutschland? In der Medizin ist Geiz nicht geil. Von Kollegen aus Frankreich, Finnland und Lettland habe ich nicht von derartigen Problemen gehört. Als Gesundheitsminister sollten Sie schnellstens verantwortungsvoll handeln. DANKE.

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