Frage an Karl Lauterbach von Jonas Dr. M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr MdB Lauterbach,
in der neuen Ausgabe des Spiegel-Magazins, in dem Ihnen breiter Raum für die Vorstellung Ihres Buches eingeräumt wurde, stellen Sie die niedergelassenen Fachärzte als überflüssig, ja gefährlich dar. "Letzten Endes kostet sie (die doppelte Facharztschiene) sogar Menschenleben." Als betroffener, in Ihrem Wahlbezirk wohnhafter Facharzt, ja sogar Doppelfacharzt möchte ich mich öffentlich gegen diese unbewiesene Behauptung verwehren. Schon die von Ihnen und Frau Ministerin Schmidt verwendete Behauptung Ärzte seien Geiselnehmer habe ich als persönliche Beleidigung aufgefaßt.
Meine Gegenfrage: Könnte Ihre Motivation gegen die sog. doppelte Facharztschiene zu Felde zu ziehen vielleicht mit ihrem hochdotierten Aufsichtsratmandat der Rhön Klinikum AG zusammenhängen?
2. Frage: Warum läßt sich der von Ihnen skizzierte und durch (inzwischen gerichtlich untersagte) "Zitate" aus facharzt.de untermauerte Konflikt zwischen Ärzten und Patienten, die sogenannte Zweiklassenmedizin nicht einfach durch Direktabrechnung auflösen? Das wäre ehrlich und transparent. Dann ist klar was eine ärztliche Leistung kostet, aber auch was nun die Kasse wirklich zahlt. Geht übrigens auch per Kostenvoranschlag damit dem Patienten keine unkalkulierbaren Risiken entstehen. Der Patient kann sich frei entscheiden, ob die in §12 SGB V vorgeschriebene "ausreichende, notwendige und zweckmäßige" Medizin das Richtige für ihn ist, oder ob er statt Dritthandy vielleicht lieber höherwertige ärztliche Leistungen in Anspruch nimmt. Ich weiß nicht wie weit Sie mit ausreichenden Leistungen gekommen sind. Für mich ist Ausreichend kein Handlungsmaßstab.
Aber zurück zum Ausgangspunkt: Als frei und selbständig Niedergelassener Arzt kann ich höchstwertige medizinische Leistungen entsprechend neuestem technischen Standard schneller, flexibler und vielleicht sogar kostengünstiger erbringen als ein Krankenhaus, WEIL ICH KEINE VERWALTUNG MITERNÄHREN MUSS.
Dr. J. Müller-Hübenthal