Karl Lauterbach, MdB
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Frage von Hannes B. •

Frage an Karl Lauterbach von Hannes B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Prof. Dr. Lauterbach,

es geht in meiner Frage über das Thema Gesundheit.
Ich bin wahrscheinlich ähnlich wie Sie gegen das Modell der Kopfpauschale eingestellt - allerdings nur dem Modell welches die FDP diesbezüglich fordert. Betrachtet man allerdings die momentane Gesundheitsfinanzierung, so findet man Zustände welche ich ebenfalls als ungerecht empfinde. Ein vielbeschworenes Beispiel: Josef Ackermann, als Symbolfigur der "Reichen", zahlt (bitte korrigieren Sie mich wenn ich falsch liege) ca. 300€ zur Finanzierung des Gesundheitssystems im Monat. Aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze zahlt der, ich nenne ihn "gehobenen Mittelstand", einen Beitrag der in dieselbe Richtung geht, also zwischen 250€ bis, bei noch mehr Gehalt, ebenfalls 300€. Sind dies nicht schon "kopfpauschalenartige" Zustände, da keine Differenzierung zwischen "gehobener Mittelstand - Reiche - sehr Reiche" mehr vorgenommen wird?
Nun zu einem anderen Vorschlag. Die Grünen fragten im Finanzministerium an, was der Sozialausgleich kosten würde, im Falle einer Umsetzung der Kopfpauschale. Schäubles Haus gab an, dass der Spitzensteuersatz bis auf 70% und mehr steigen müsse. Was genau spricht aber aus Ihrer Sicht gegen eine Einführung der Kopfpauschale, verbunden mit einer starken Anhebung des Spitzensteuersatzes und einer gleichzeitigen Senkung der Einkommenssteuer für schwächer Verdienende? Sozusagen das FDP Modell nur mit viel mutigerem und gerechterem Sozialausgleich. Josef Ackermann würde nun viel stärker zur Kasse gebeten als der heute gleichviel einzahlende gehobene Mittelständler, es wäre also mehr Geld für die Gesundheit da. Gleichzeitig bleibt der Geringverdiener trotzt Pauschale bei etwa gleichen Beiträgen wie heute, da ihn die Einkommenssteuer entlastet. Alle Vorteile einer gerechten Pauschale wären vereint, also die Besteuerung von bisher nicht erfassten Mieteinnahmen, niedrige Lohnnebenkosten und weniger Bürokratie. Was ist Ihre Meinung dazu?

MfG
Hannes Böhm

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