Was halten Sie von einer detaillierten Aufarbeitung und Evaluation der Corona-Politik, bei der auch von Anfang an kritische Experten beteiligt werden?
Eine Aufarbeitung der Corona-Pandemie halte ich für wichtig, auch um für die nächste Pandemie zu lernen. Experten sollten immer kritisch und unabhängig sein, deswegen stehe ich dem positiv gegenüber. Allerdings kann eine solche Aufarbeitung nur funktionieren, wenn er auf breiter gesellschaftlicher Basis fußt und alle Meinung miteinschließt und zur Diskussion stellt.
Wichtig ist auch, dass die Aufarbeitung nicht von Anfang an das Ziel verfolgt, die gesamte Politik als Verbrechen darzustellen, wie es z. B. in der Forderung eines Untersuchungsausschusses anklingt. Eine Aufarbeitung braucht Expert*innen mit Kompetenzen in verschiedenen Bereichen, wie Biologie und Medizin, aber auch Sozialwissenschaftler*innen. Ich finde auch die Einbeziehung von zufällig ausgewählten Bürger*innen wichtig.
Ich bin der Meinung, dass eine Aufarbeitung nötig ist, da viele Menschen in unserer Gesellschaft in der Corona-Pandemie teilweise unter den Maßnahmen sehr gelitten haben und wir dies bei einer nächsten Epidemie oder Pandemie vermeiden müssen. Wir brauchen langfristig eine gemeinsame Erinnerung an die Zeit.