Frage an Karl Addicks von Georg O. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Guten Tag Herr Doktor,
Ihren Ausführungen zum Thema Mindestlohn kann ich leider nicht so hinnehmen. Die Transferleistungen zum Lebensunterhalt als eine Art Mindestlohn zu bezeichnen finde ich unpassend.
Wir sprechen beim Mindestlohn über einen Lohn den Arbeitnehmer für die Arbeitsleistung von ihrem Arbeitgeber bekommen müssen.
Es kann nicht sein, dass es Brachen gibt, die ihre Mitarbeiter so mies bezahlen, dass wir als Gemeinschaft den Rest dazu zahlen müssen, damit diese Arbeitnehmer ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Grundsätzlich sollen die Tarifparteien untereinander ausmachen wie hoch die Vergütung für die geleistete Arbeit sein soll. Da dies aber scheinbar nicht möglich ist, weil viele der Branchen keine Lobby haben, muss der Staat dafür sorge tragen, dass auch diese Arbeitnehmer ein vernünftiges Auskommen erreichen können OHNE das dabei unsere Steuergelder fließen müssen.
Das bisherige Model des Aufstockens subventioniert die Billigheimer unter den Arbeitgebern, die sich mit zweifelhaften Methoden ihre Taschen füllen und die der übrigen Bürger leeren.
Menschen die arbeiten, wollen für ihre Arbeit fair entlohnt werden und von ihre Hände Arbeit leben können OHNE das sie sich ergänzend Geld vom Staat holen müssen. Natürlich KÖNNTE es sein, dass kurz- bis mittelfristig Jobs verloren gehen aber mal Hand aufs Herz, würden sie sich die Haare selber schneiden, wenn der Schnitt nicht mehr 15€ sondern 20€ kosten würde?
Die, die sich solche Dienstleistungen wie Reinigungskräfte, Sicherheitsmitarbeiter usw leisten können, würden sicherlich nicht begeistert sein, wenn die Kosten um ~10% steigen aber langfristig würde der Preis gezahlt werden.
Im Übrigen werden in anderen Ländern Mindestlohnlösungen praktiziert... mit Erfolg. Erklären sie mir doch bitte warum das in unserem Land anders sein sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Osburg