Frage an Karl A. Lamers von Jérome C. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrte Dr. Lamers,
ich halte Ihre Antwort vom 29.11.07 bezgl. der Strukturen eine Stay-behind-Army in Deutschland für ausgesprochen bedenklich. In Anbetracht offizieller Darstellungen wie zB im Amtsblatt der Europäischen Union Nr. C 324 vom 24. Dezember 1990, S. 201 f. (Auf dem Netz zu finden unter: http://www.cloeser.org/ext/Gladio-Entschlie%DFung_des_EP_von_1990.pdf ) ist es nicht nachzuvollziehen, warum Sie die offiziell anerkannte Struktur von NATO-Geheimdiensten mit Verschwörungen rund um die Moon-Sekte gleichsetzen. Ebenso bedenklich ist es, dass Sie es so darstellen, als ob nur in Italien die stay-behind existiert hätte, obwohl sowohl Belgien, als auch sogar die neutrale Schweiz die Existenz einer NATO stay-behind in ihrem Land parlamentarisch untersucht und anerkannt haben. Und wenn tatsächlich die Bundesregierung der Meinung wäre, dass es in Deutschland keine stay-behind gab (was in Anbetracht entdeckter geheimer Waffenlager eine sehr optimistische Darstellung ist), warum gibt es dann zumindest keine parlamentarische Untersuchung, die dies offiziell untermauert? Ich denke Daniele Ganser, der eine sehr aufschlussreiche Doktorarbeit über Gladio geschrieben hat, wird die deutsche Diskussion interessiert verfolgen.
Als zweite Frage möchte ich hinterschieben, wie Sie zu der Tatsache stehen, dass der Neu-Ulmer Hassprediger, der die Bombenleger aus dem Sauerland mit dem nötigen Know-How versorgt haben soll, laut Gerichtsdokumenten zumindest bis 2002 für den BND als V-Mann gearbeitet hat.
Ebenso interessiert mich Ihre Meinung zu der Aussage des ehemaligen britischen Botschafters in Usbekistan, der 2005 schrieb, dass die Dschihad Union nicht existieren würden. Dennoch gilt diese als Drahtzieher der Terrordrohung im Sommer 2007 in Deutschland.
Sehr geehrter Herr Camus,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema „Sicherheit“, in der Sie mehrere Themen angesprochen haben.
Wie aus Ihrer Adresse hervorgeht, sind Sie einem anderen Wahlkreis zugehörig. Deshalb bitte ich Sie, Ihre Anfrage an den Abgeordneten Ihres Wahlkreises persönlich zu richten. Dadurch können wir eine sinnvolle Arbeitsteilung im Bundestag gewährleisten und ich kann den zahlreichen Anfragen aus meinem Wahlkreis eine höhere Priorität einräumen.
Ich hoffe auf Ihr Verständnis und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihr Karl A. Lamers MdB