Frage an Karl A. Lamers von Shila B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau B.,
sehr geehrte Frau Gilles,

vielen Dank für Ihre Frage vom 26. Juli 2017, über die ich mich sehr gefreut habe. Sicherlich wird es Sie beruhigen, gleich von mir zu erfahren, dass ich in Berlin nicht zu denjenigen gehöre, die sich bei Plenarsitzungen zu oft ans Rednerpult drängen. In der Tat habe ich in 23 Jahren Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag gelernt, dass es auf die Anzahl an Reden im Plenum nicht ankommt, sondern vielmehr auf die Sach- und Facharbeit, die ein Abgeordneter in seinem Ausschuss bzw. im Rahmen ihm übertragener weiterer Aufgaben leistet.

In meinem Fall hat mich der Sprecher der Arbeitsgruppe Verteidigung der CDU/CSU-Fraktion, Henning Otte MdB, zu Beginn der Legislaturperiode mit der Aufgabe betraut, in jeder Sitzung des Verteidigungsausschusses über die Lage in den Einsatzgebieten der Bundeswehr zu sprechen, d. h. über die aktuelle Situation unserer Soldatinnen und Soldaten und das Engagement Deutschlands in allen Auslandsmissionen vorzutragen.

Darüber hinaus berichte ich im Verteidigungsausschuss für meine Fraktion über alles, was im Zusammenhang mit Deutschlands Engagement in der NATO steht. Im Auftrag des Deutschen Bundestages leite ich zudem die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO; dort bin ich auch Vorsitzender der Gruppe der Konservativen, Christdemokraten und Assoziierten. Für unser Land bin ich oftmals weltweit unterwegs, verbunden mit zahlreichen Aufgaben und Reden auf internationalen Konferenzen.

Hinzu kommen übers Jahr hinweg unzählige Rednertermine in meinem Wahlkreis, den ich – wie Sie sicher wissen – seit Jahrzehnten hüte und pflege wie meinen Augapfel. Alles zusammen ergibt das wohl weit über 500 Reden allein in dieser Legislaturperiode.

Daher konnte ich gerne der Bitte unseres Sprechers nachkommen, bei Reden im Plenum im Deutschen Bundestag (vier, sowie eine zu Protokoll) anderen geschätzten Kolleginnen und Kollegen aus meiner Arbeitsgruppe Verteidigung und insbesondere auch jüngeren und neu in den Bundestag gewählten Parlamentariern den Vortritt zu lassen und mich in diesem Punkt zurückzuhalten.

Das habe ich getan und halte es für absolut richtig. Viele Bürgerinnen und Bürger unterstützen mich in meiner Auffassung.
Auch in Zukunft werde ich meine ganze Kraft in den Dienst meines Landes stellen - durch harte Arbeit und großes Engagement.

Ich bin mir sicher, dass mich meine Mitbürgerinnen und Mitbürger an der Gesamtqualität meiner Arbeit und weniger an der Frage messen, wie viele Reden ich im Deutschen Bundestag halte. Da stimmen Sie mir sicherlich zu.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Karl A. Lamers