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Karl A. Lamers
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Frage von Regina F. •

Frage an Karl A. Lamers von Regina F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Lamers,

als ich mit unserem Sohn im letzten Jahr zur Auffrischungsimpfung (Tetanus, Diphterie, Pertussis, Polio) gehen wollte, wurde uns mitgeteilt, der notwendige Impfstoff sei nicht verfügbar, wir sollten uns 2016 wieder melden. Die Situation ist aber unverändert. Was ist denn da los? Warum schaffen es die Pharmahersteller nicht, diesen Impfstoff bereitzustellen? Was ist, wenn Kinder wegen des fehlenden Impfschutzes erkranken? Wer übernimmt dann dafür die Verantwortung? Ich möchte Sie als unseren Bundestagsabgeordneten bitten, diesem Sachverhalt nachzugehen. Vielen Dank!

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Forberger,

vielen Dank für Ihre Frage vom 11. Januar zur Bereitstellung von Impfstoffen.

In der Tat gibt es bei einzelnen Medikamenten und Impfstoffen immer wieder Lieferengpässe. Diese bedeuten jedoch nur in den seltensten Fällen einen Versorgungsengpass, denn häufig stehen alternative Arzneimittel zur Verfügung.

Aufgrund des aufwendigen Herstellungsprozesses sind Impfstoffe häufiger von Lieferengpässen betroffen. Weltweit steigt der Bedarf an Impfstoffen, insbesondere aufgrund von größerem Wohlstand und höheren Gesundheitsstandards in vielen Ländern.

In Deutschland steht der vom Lieferengpass betroffene Impfstoff zumeist in einer anderen Verpackungsgröße, als Angebot von einem anderen Hersteller sowie als Kombinationsimpfung (Impfung eines Dreifachimpfstoffes sowie eine Zusatzimpfung) zur Verfügung. Hier lohnt es sich, gegebenenfalls beim zuständigen Arzt nachzufragen.

Krankenkassen sind per Gesetz seit dem 1. Januar 2015 dazu verpflichtet, zur besseren Versorgung ihrer Versicherten Vereinbarungen zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung mit den Arzneimittelherstellern zu schließen. Dies bedeutet, dass jede Krankenkasse mit mindestens zwei Herstellern des betroffenen Impfstoffes oder Medikaments eine solche Vereinbarung schließen muss, um auf einen Lieferengpass eines Herstellers vorbereitet zu sein.

Im Rahmen des Pharmadialogs diskutiert die Bundesregierung gegenwärtig, inwiefern dieses Modell tragfähig ist bzw. einer Weiterentwicklung bedarf. Auf der Basis der Ergebnisse des Dialoges soll dann über weitere gesetzgeberische Maßnahmen entschieden werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Karl A. Lamers