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Karl A. Lamers
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Frage von Rolf S. •

Frage an Karl A. Lamers von Rolf S. bezüglich Recht

Guten Tag,

in dem Artikel http://www.focus.de/panorama/welt/reportage-letzte-gruesse-aus-der-vergangenheit_id_4792342.html "Letzte grüße aus der Vergangenheit" wird davon geschrieben, das über 120 000 Feldpostbriefe noch auf ihre Zustellung warten. Am 30.Sep.2015 schließt das kirchliche Suchdienst.

Wäre es nicht angemessen, wenn die Bundeswehr diese Aufgabe weiterführen würde?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schneider,

vielen Dank für Ihre Frage vom 12. Juli zur Arbeit des Feldpostarchivs des Kirchlichen Suchdienstes. Feldpost ist in meinen Augen eine besonders wertvolle Form der Postsendung. Ob früher oder heute – die Zustellung der Briefe und Postkarten ist für Soldatinnen und Soldaten wie auch die Angehörigen von größter persönlicher Bedeutung. Die Arbeit des Kirchlichen Suchdienstes zur Zustellung von Feldpost schätze ich in diesem Zusammenhang außerordentlich.

Die Finanzierung der Suchmaßnahmen wird, wie Sie dem verlinkten Artikel aus dem Focus entnehmen können, seit Jahrzehnten vom Bundesministerium des Innern finanziert. Von 1,2 Millionen Briefen, die um 1950 an den Suchdienst übergeben wurden, konnten bis zum heutigen Tag circa 1,1 Millionen Briefe zugestellt werden.

Die überaus erfolgreiche Arbeit des Kirchlichen Suchdienstes endet nun zum 30. September. Bis zu diesem Stichtag werden noch einmal umfangreiche Versuche unternommen, einen Adressaten für die verbliebenen Postsendungen zu ermitteln. Angehörigen bleibt danach die Möglichkeit, über das Bundesarchiv nach Postsendungen zu forschen.

Eine Beteiligung der Bundeswehr an weiteren Recherchen wäre aus meiner Sicht schwierig umzusetzen. Der Kirchliche Suchdienst hat eine einzigartige Expertise entwickelt, die nicht einfach zu ersetzen wäre. Der Caritasverband hat in der Stellungnahme, die auch im vorliegenden Artikel zitiert wird, darauf hingewiesen, dass die Aufgabe als erfüllt angesehen wird. Es gilt nun, auf die verbliebene Feldpost aufmerksam zu machen und die Bürgerinnen und Bürger zu ermutigen, das Angebot bis zum 30. September zu nutzen oder sich im Anschluss an das Bundesarchiv zu wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Karl A. Lamers MdB