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Karl A. Lamers
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Frage von Wolfgang F. •

Frage an Karl A. Lamers von Wolfgang F. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Dr. Lamers,

wie Sie wissen plant die Bundesregierung, sich bei der Abstimmung der EU-Staaten am 11. Februar bezüglich der Einführung von Genmais 1507 der Stimme zu enthalten und damit de facto den Anbau auch in Deutschland zu ermöglichen. Wie stehen Sie persönlich dazu und - im Falle einer Ablehnung - was gedenken Sie zu unternehmen, das Abstimmungsverhalten der Bundesregierung entsprechend zu beeinflussen?

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Fremgen
Stadtrat in Schriesheim

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Fremgen,

vielen Dank für Ihre Frage vom 9. Februar zum Thema Genmais.

Die Nutzen und Risiken der Anpflanzung von gentechnisch verändertem Saatgut sind ein kontrovers diskutiertes Thema. CDU, CSU und SPD haben daher im Koalitionsvertrag explizit vereinbart, die Vorbehalte gegenüber der grünen Gentechnik anzuerkennen.

Auch im Zusammenhang mit der Einführung des sogenannten Genmaises 1507 in der Europäischen Union ist intensiv über das Für und Wider einer Zulassung diskutiert worden.

Für die Landwirtschaft würde die neue Mais-Art bedeutende Vorteile bringen, da sie über bestimmte Resistenzen verfügt. Dies gilt zum Beispiel für den Schädling Maiszünsler, der vier Prozent der jährlichen Maisernte weltweit zerstört.

Nach Auffassung diverser externer Experten sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium für Gesundheit bestehen keine gesundheitlichen Bedenken bezüglich einer Zulassung.

Die Bundesregierung hat sich – in Anbetracht der kontroversen Diskussion zum Thema Gentechnik – dennoch dazu entschieden, eine Zulassung von Genmais 1507 nicht zu befürworten, sondern sich bei der Abstimmung in Brüssel zu enthalten. Diese Enthaltung ist das Ergebnis intensiver Diskussionen zwischen den Koalitionspartnern und den betroffenen Bundesministerien.

Wie viele Bürgerinnen und Bürger stehe aber auch ich der Zulassung von gentechnisch verändertem Saatgut vorsichtig gegenüber. Es ist deswegen in jedem Einzelfall genau zu prüfen, inwiefern eine Beeinträchtigung der Umwelt oder der gentechnikfreien Landwirtschaft vorliegt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Karl A. Lamers