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Karin Müller
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Frage von Nadine E. •

Was sind die aktuellen politischen Vorgehensweisen, um Betroffenen von Post Covid, Post Vac und ME/CFS zu unterstützen? Was wird getan, um nach Behandlungen, Therapien, Medikamenten etc. zu forschen?

warum wird nicht mehr für die Versorgung von PostCovid, PostVac und ME/CFS Betroffenen getan?Wissen Politiker*innen nicht, dass Zeit eine große Rolle beim Verlauf der Erkrankung spielt?Der Zustand von Betroffenen verschlechtert sich zunehmend und die Chance auf Heilung wird geringer.Wir, Betroffene und ihre Angehörigen brauchen Ihre Unterstützung.Sie haben die Macht, die Stimme und die Kraft, die den Betroffenen fehlt.Bitte nutzen Sie diese, so dass hundertausende Menschen nicht ihr Leben lang ans Bett gebunden sind.Es gibt Möglichkeiten: das Medikament BC007, Immundadsorption etc..Bitte sorgen Sie dafür, dass Aufklärungskampagnen starten, so dass die Ärzt*innen Odysee, das ständige Rechtfertigen/ Erklären, der Kampf, um eine Versorgung etc. endet und die Versicherungen unterstützen.Auch die Pflegeversicherung muss greifen.Nicht jede*r hat ein soziales Netzwerk.Ich bin eine verzweifelte Partnerin eines Post Covid Erkrankten und bitte Sie Stellung zu beziehen.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau E.,

 

vielen Dank für ihre Anfrage, in der Sie auf die aktuelle Situation der Post-Covid Versorgung hinweisen.

 

Ich möchte Ihnen mein Bedauern aussprechen, dass ihr Partner mit so erheblichen Folgen der Covid Erkrankung zu kämpfen hat.

 

Die Häufung von Berichten über das Post-COVID-Syndrom haben wir in Hessen, aber vor allem auf Bundesebene im Blick und arbeiten daher auf allen Ebenen daran die von Ihnen angesprochene Versorgungslage zu verbessern. Die Situation der Betroffenen nehmen wir sehr ernst und setzen uns auch weiterhin vehement dafür ein, Covid Erkrankungen durch Schutzmaßnahmen zu vermeiden, da circa 10% der Covid-Fälle an Langzeitfolgen leiden.

 

Das Bundesministerium für Gesundheit hat letztes Jahr in Zusammenarbeit mit zahlreichen Expert*innen Empfehlungen für Maßnahmen herausgearbeitet, durch die insbesondere Forschung sowie Information von Betroffenen, Bevölkerung und Gesundheitspersonal zu Long-COVID vorangetrieben und eine gute akut- und rehabilitationsmedizinische Versorgung der Betroffenen sichergestellt werden soll.

 

Zu Ihren Ausführungen der ärztlichen Versorgung möchte ich Sie darauf hinweisen, dass in Hessen bereits 2020 an der Universitätsklinikum Frankfurt am Main eine interdisziplinäre Infrastruktur geschaffen wurde, um ein Nachsorgeangebot für Patient*innen nach durchgemachter COVID-19-Infektion anbieten zu können. Ebenso hat das Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Ambulanzen zur Behandlung von Long-COVID-Patient*innen eingerichtet.

 

In Hessen gibt es mehrere Hochschulambulanzen, die dem Behandlungsauftrag für Long-COVID nach § 117 SGB V nachkommen. Darunter beispielsweise die Klinik für Pneumologie in Marburg in Kooperation mit der Klinik für Kardiologie und in enger Abstimmung mit der Am-bulanz der Klinik für Neurologie.

 

Die Klinik für Neurologie am Standort Marburg hat eine Hochschulambulanz mit dem Thema Neuro-Long-COVID eingerichtet. Über die §117 SGB V beauftragten Hochschulambulanzen hinaus werden Post-COVID-Patient*innen auch in kardiologischen Ambulanzen in Gießen und Marburg, sowie in der pneumologischen und neurologischen Ambulanz in Gießen versorgt.

 

Post-COVID-Patient*innen werden zudem in mehreren spezialisierten Rehakliniken in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH versorgt. Diese sind z. B. die Asklepios Neurologische Klinik Bad Salzhausen und die BDH-Klinik Braunfels gGmbH. Grund-sätzlich arbeiten alle Ambulanzen der Standorte Gießen und Marburg sowohl im Erwachsenenbereich als auch im pädiatrischen Bereich mit multiprofessionellen Teams zur Behandlung von Long-COVID-Erkrankten jeweils in Abhängigkeit von dem individuellen Krankheitsbild.

 

Ich stimme Ihnen zu, dass der Ausbau der bereits bestehenden Forschung gerade in diesem Bereich enorm wichtig ist, daher arbeiten wir auch daran die Forschungsaktivitäten weiterhin zu verbessern und die Relevanz im Austausch mit dem Bund zu betonen.

 

Auf der Internetseite des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration können Sie unter dem Schlagwort Long Covid und Post Covid eine Auflistung aller wichtiger Anlaufstellen rund um Long COVID, Informationen zu den Themen Rehabilitation für Erwachsene und Kinder sowie Selbsthilfegruppen und eine Übersicht über die medizinische Versorgung in Hessen finden. Ergänzt sind ebenso Suchdienste, um die Haus- und Fachärzt*innensuche zu erleichtern.

 

Ich wünsche Ihnen viel Kraft für den Weg der Besserung ihres Partners und eine gute Genesung.

 

Freundliche Grüße,

Karin Müller MdL