Frage an Karin Hartmann von Christine P. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Hartmann,
Welche geeigneten Möglichkeiten sehen Sie persönlich, um präventiv Gewalt von Jugendlichen vorzubeugen? Wird unter einer SPD-Regierung zukünftig mehr Geld in die Jugendarbeit fließen?
Im Voraus vielen Dank für Ihre Antwort
Christine Palten
Sehr geehrte Frau Palten,
ich bin davon überzeugt, dass die Ursachen von Jugendkriminalität nur durch gute Bildung, unabhängig vom Elternhaus, und eine verstärkte Prävention beseitigt werden können. Das bedeutet, gleiche Bildungschancen, Ganztagsschulen, Jugendarbeit und eine Ausbildungsperspektive für alle Jugendlichen. Heute wird in Hessen mit dem dreigliedrigen Schulsystem eine frühe Auslese vorgenommen. Kinder aus bildungsfernen Schichten bzw. Kinder mit Migrationshintergrund werden im frühen Alter nicht optimal gefördert, was im Laufe der Jahre zu starken Frustrationserlebnissen und einer Abkehr von unserer Gesellschaft führen kann.
Unser „Haus der Bildung“ trägt als Überschrift „Kein Kind wird zurückgelassen“. Besonders wichtig ist uns auch eine konsequente Integrationspolitik, die auf fairen Chancen und auf klaren Regeln beruht. Wir brauchen eine gute Ausstattung in Schulen, Polizei, Justiz und Jugendhilfe. Im Zuge ihrer sogenannten „Operation sichere Zukunft“ hat die CDU-Landesregierung u. a. die Mittel für die Jugendhilfe stark gestrichen, dem müssen wir entgegentreten, indem wir die Jugendhilfe finanziell wieder besser ausstatten.
Verschiedene Studien belegen, dass die Wahrscheinlichkeit, bei Delikten ertappt zu werden, weitaus abschreckender wirkt, als hohe Strafen. Deshalb brauchen wir ausreichend gut ausgebildete Polizisten. Außerdem ist es wichtig, dass Strafverfahren zeitnah stattfinden, und nicht wie derzeit in Hessen zwischen Straftat und Strafverfahren oftmals mehr als sechs Monate liegen.
Freundliche Grüße
Karin Hartmann