Frage an Karen Pollok von Rolf M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Pollok,
auf welche Veränderungen müssen sich Männer in der kommenden Legislaturperiode einstellen? Kommt die Totalquote (Wirtschaft, Hochschule usw.)?
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Muschick
Sehr geehrter Herr Muschick,
wenn Sie mit Totalquote meinen, dass
- sich Frauen und Männer das Leben in den Bereichen Beruf, Politik, soziales Engagement, gesellschaftliches Zusammenleben, Macht und Verantwortung ehrlich und fair teilen
- politische Entscheidungen zukünftig von paritätisch besetzen Parlamenten getroffen werden
- geschlechtergerechte Gremienbesetzung eine Selbstverständlichkeit ist
- gender mainstreaming auch wirklich gelebt wird
- eine verbindlichen Quotierung für die Besetzung von Führungspositionen durch Frauen in Privatwirtschaft, Politik und Wissenschaft existiert
- die Berufsaussichten von Mädchen und Frauen an die von Jungen und Männern angeglichen werden
- sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur an die Frauen sondern auch an die Männer richtet
dann ist meine Antwort auf Ihre Frage: Ja, die Totalquote kommt und genau auf diese Veränderungen müssen sich unsere niedersächsischen Männer in der nächsten Legislaturperiode einstellen, da Bündnis 90/Die Grünen dem nächsten niedersächsischen Landtag angehören werden. Aber ich gehe fest davon aus, dass der Mann an sich sich dadurch nicht erschüttern lässt, sondern sich viel mehr auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den niedersächsischen Frauen in allen Bereichen und auf allen Entscheidungsebenen freut!
Mit freundlichen Grüßen
Karen Pollok
Weitere Fragen an Karen Pollok
(...) Denn auch die schlechteren schulischen Leistungen von Jungen finden in der Diskussion rund um Gender Mainstreaming Berücksichtigung. Gender Mainstreaming geht grundsätzlich von einer win-win-Perspektive aus, von der auch Männer profitieren können. (...) Benachteiligung der Frau untersucht und analysiert wird, sondern auch die des Mannes. (...)
(...) dass Jungen in der Schule bei gleicher Leistung (nicht Kompetenz, wenn ich die Studie richtig verstanden habe) schlechtere Noten bekommen, ist zunächst einmal ein Umstand, der meiner Meinung nach nur durch eine frühzeitige, bedarfsgerechte und gezielte Förderung von Kindern (nicht nur Jungen) aufgehoben werden kann. Dies bedeutet auch, dass alle an der Erziehung Beteiligten dafür sensibilisiert werden müssen. (...)